Brasilien beginnt Ölförderung vor der Küste

BRAZIL OIL
BRAZIL OIL(c) EPA (Ricardo Stuckert / Brazilian Presidency / Handout)
  • Drucken

Aus einem knapp 5000 Meter tief liegenden Ölfeld will Brasilien bis zu 13.000 Barrel Öl pro Tag fördern. Präsident Lula da Silva sagt, bei der Sicherheit sei nicht gespart worden.

Brasiliens staatlicher Ölkonzern Petrobras hat am Donnerstag vor der Atlantikküste des südamerikanischen Landes mit der Ausbeutung von Ölvorkommen in großer Meerestiefe begonnen. Aus einem knapp 5000 Meter tief liegenden Ölfeld vor der Küste des Bundesstaates Espírito Santo sollen zunächst 13.000 Barrel (159 Liter) Öl pro Tag gefördert werden, wie Petrobras mitteilte. Bis Ende 2010 würden mehrere Bohrlöcher mit einer Plattform verbunden und die Förderung dann bei bis zu 100.000 Barrel am Tag liegen.

Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva betonte anlässlich des Förderbeginns: "Es ist logisch, wenn das Öl Brasilien gehört, wollen wir auch, dass 190 Millionen Brasilianer vom Ölgeld profitieren." Er verteidigte die Investitionen in die Erforschung und Förderung der Vorkommen und kritisierte zugleich den Umgang mit der Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko. "Was dort passiert ist, war kein Unfall, sondern ein Desaster."

Riesige Ölvorkommen

Es habe Geld gespart werden sollen und deswegen sei weniger Sicherheitstechnik als notwendig installiert worden. "Wir haben Technologie, und so Gott will, werden wir es nicht erlauben, dass so etwas hier passiert"", sagte Lula einige Stunden bevor der BP-Konzern meldete, dass das Ölleck vor der US-Küste erstmals seit Monaten habe abgedichtet werden können.

Vor der Küste Brasiliens wurden in den vergangenen Jahren riesige Ölvorkommen entdeckt, die aber in erheblicher Tiefe von einigen tausend Metern und unter einen dicken Salzschicht liegen. Die Förderung gilt als teuer. Die Regierung verspricht sich aber Milliarden-Einnahmen. Allein im "Tupi"-Feld werden schätzungsweise fünf bis acht Milliarden Barrel Öl vermutet.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.