Juncker: "Die Stresstests waren glaubwürdig"

Luxembourgs Prime Minister Juncker makes a speech in Viennas Prime Minister Juncker makes a speech in Vienna
Luxembourgs Prime Minister Juncker makes a speech in Viennas Prime Minister Juncker makes a speech in Vienna(c) Reuters (Herwig Prammer)
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Der europäische Banksektor sei "robust genug", um weitere Krisen auszuhalten, sagt Eurogruppen-Chef Juncker. Nun sollten alle Banken detaillierte Resultate bekanntgeben, um die Glaubwürdigkeit zu steigern.

Die am Freitag veröffentlichten Stresstest-Ergebnisse für europäische Banken hätten gezeigt, dass der europäische Banksektor "robust genug" ist, um sich weiteren Krisen widersetzen zu können. Das sagte Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker am Montag in Ljubljana (Laibach), wie die slowenische Nachrichtenagentur STA berichtete.

"Die Stresstests waren glaubwürdig"

Kritiken, die Stresstests seien nicht streng genug durchgeführt worden, teilt Juncker nicht. "Die Stresstests waren glaubwürdig und sind auf eine fachgerechte, unabhängige und reguläre Weise durchgeführt worden", sagte Juncker vor Journalisten. Er würde sich wünschen, dass alle Banken, die den Tests unterzogen waren, detaillierte Resultate veröffentlichen würden. Denn das würde "zur Glaubwürdigkeit der ganzen Übung beitragen", so Juncker.

Dem slowenischen Regierungschef Borut Pahor will Juncker bezüglich der slowenischen staatlichen Großbank Nova Ljubljanska banka (NLB) nur einen "privaten Rat" gegeben haben. Die NLB hat den Test nur knapp überstanden und braucht nach eigenen Angaben eine Kapitalspritze von rund 400 Millionen Euro. Juncker glaubt, dass die Situation der NLB eine ernsthafte Herausforderung für die slowenischen Politik darstellt, aber die "relativ gute Verfassung der slowenischen Wirtschaft" nicht gefährden wird.

Test knapp bestanden: Slowenische Bank NLB

Laut Pahor ist die Kapitalausstattung der NLB derzeit stabil genug, um das Vertrauen ihrer Kunden zu rechtfertigen. Um dieses langfristig zu garantieren, sei aber eine Kapitalerhöhung notwendig. Slowenien steht laut dem Premier derzeit vor dem Dilemma, die benötigte Kapitalspritze durch den slowenischen Staat oder einen strategischen Partner zu sichern.

Die NLB steht zu 33,1 Prozent im Besitz des slowenischen Staats, die belgische Bankgruppe KBC hält 30,57 Prozent der Anteile, die Investitionsfirma Poteza Nalozbe 6 Prozent und die staatlichen Fonds KAD und SOD jeweils fünf Prozent.

(APA)

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