Hollands Regierung streicht Kfz-Steuer für Fahrer von Elektroautos

(c) Dapd (Michael Kappeler)
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Bis 2018 sollen 20.000 Elektrofahrzeuge im Lande kurven, kündigte der niederländische Wirtschaftsminister an. Heute sind es 700. Prominentester Besitzer eines Elektroautos ist der frühere Premierminister Lubbers.

Den haag/Htz. Das Auto ist in den Niederlanden die Melkkuh für den Fiskus. Holland hat wegen der hohen Mineralölsteuer die höchsten Benzinpreise in ganz Europa. Die Haager Regierung schröpft die Autofahrer ferner durch eine hohe Luxussteuer, „BPM“ genannt, die auf Neuwagen erhoben wird. Für einen neuen BMW der 5er-Baureihe werden da schnell 25.000 Euro an Luxussteuer beim Neukauf fällig. Doch nun will die christlich-liberale Haager Regierung die Autofahrer ,,beschenken“. Vorausgesetzt, sie steigen auf das Elektroauto um oder entscheiden sich für ein hybrides Fortbewegungsmittel. Wer das tut, soll künftig ganz und gar von der Kfz-Steuer befreit werden.

Anreize sind auch für Taxis geplant

Außerdem entfällt beim Neuwagenkauf eines Elektroautos die sündhaft teure Luxussteuer BPM, und der Fahrer eines Elektroautos darf auch noch einen Steuerfreibetrag geltend machen. Das kündigte der Haager Wirtschaftsminister Maxime Verhagen an. Die geplanten Vergünstigungen für Elektroautos sollen bis 2018 gelten. Bis dahin, so hofft Verhagen, sollen dann in den Niederlanden mindestens 20.000 Elektrautos herumfahren. Derzeit sind es erst 700.

Prominentester Besitzer eines Autos mit Elektromotor ist der frühere niederländische Premierminister Ruud Lubbers, ein Parteifreund von Wirtschaftsminister Maxime Verhagen. Beide sind Christdemokraten. Außerdem will Minister Verhagen auch die Taxibetriebe steuerlich stimulieren, um auf Elektroautos umzusteigen. ,,Wir sind bereit, mit den Taxibetrieben großzügige steuerliche Absprachen zu machen“, so Verhagen. Außerdem kündigte Wirtschaftsminister Verhagen an, dass die Haager Regierung in den Aufbau eines landesweiten Netzes für Aufladestationen für Elektroautos investieren wird. Derzeit muss man solche Aufladestationen noch mit der Lupe suchen.

Quelle: APA, Grafik: Die Presse

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.06.2011)

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