Die Europäische Zentralbank, die US-Notenbank Fed und andere große Zentralbanken intervenieren in einer gemeinsamen Aktion am Geldmarkt.
Die großen Zentralbanken haben überraschend ein gemeinsames Programm zur Stützung der Finanzmärkte aufgelegt. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Zentralbanken von Kanada, den USA, Japan, der Schweiz und Großbritannien einigten sich auf ein Programm, um "dem globalen Finanzsystem Liquidität zuzuführen", wie die Institute am Mittwoch mitteilten. Sie werden also Geld drucken.
Ziel der Aktion sei, die Spannungen an den Märkten zu reduzieren und damit auch die Realwirtschaft zu unterstützen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Notenbanken. So hätten sich die Zentralbanken darauf geeinigt, die Kosten bestehender Dollar-Swaps ab dem 5. Dezember um 50 Basispunkte zu reduzieren. Damit wird die Liquidität in US-Dollar gesteigert.
Auch Chinesen machen mit
Die EZB und andere Notenbanken wollen den Banken zudem mit Auktionen für drei Monate Geld leihen. Um für einen Notfall gewappnet zu sein, vereinbarten die Zentralbanken zudem Tauschgeschäfte untereinander, um jederzeit die von Banken benötigte Währung bereitstellen zu können. Derzeit ist dies nur beim Dollar notwendig.
Auch die chinesische Zentralbank hat angekündigt, die Liquidität zu erhöhen. Sie hat die Mindestreserve-Anforderungen der Banken gelockert, wodurch diese mehr Geld verborgen dürfen.
Börsen mit Kursfeuerwerk
Die europäischen Aktienbörsen haben am Mittwochnachmittag nach der Ankündigung der Maßnahmen der Notenbanken mit massiven Kursgewinnen reagiert. Der DAX in Frankfurt legte zeitweise um 4,5 Prozent zu, nachdem vor der Meldung der Gewinn bei etwa eineinhalb Prozent lag.
In Wien wendete der ATX im Sog der anziehenden internationalen Leitbörsen ebenfalls klar in die Gewinnzone und verbuchte einen Aufschlag von 1,7 Prozent. Auch der Euro gewann gegenüber dem Dollar deutlich an Wert.
(APA)