Facebook-Aktie geht in Frankfurt auf Talfahrt

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Facebook(c) AP (Adrian Wyld)
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Nach dem turbulenten Börsengang startet die Aktie in Deutschland im Minus. Die Nasdaq reagiert indes auf die Pannen beim Börsendebüt.

Nach dem gefloppten Börsendebüt sind die in Frankfurt gelisteten Facebook-Aktien am Montag kurz nach Börsenstart auf Talfahrt gegangen. Sie rutschten auf bis zu 30,14 Euro ab und lagen damit umgerechnet nur knapp über ihrem Ausgabepreis von 38 Dollar (29,9 Euro). Am Vormittag verloren die Aktien weiter auf 30,01 Euro und verzeichneten damit ein Minus von fünf Prozent.

In Frankfurt schloss die Aktie bereits am Freitag im Minus. Alle warten nun gespannt auf den Handelsbeginn in den USA: An der Technologiebörse Nasdaq hatten die Papiere des Online-Netzwerks am Freitag mit 38,23 Dollar nur leicht im Plus geschlossen. Dabei musste Insidern zufolge Morgan Stanley, die als führende Bank Facebooks Börsengang begleitete, mit massiven Stützungskäufen verhindern, dass die Titel ins Minus rutschten. Einige Experten hatten Aufschläge von 50 Prozent bei dem weltgrößten Börsengang eines Internet-Unternehmens vorhergesagt.

Nasdaq: "Börsengang schlecht vorbereitet"

Der Chef der Nasdaq, Robert Greifeld, hat sich unterdessen für die technischen Probleme beim Börsengang des sozialen Internet-Netzwerks Facebook entschuldigt. "Das war nicht unsere Sternstunde", sagte Greifeld am Sonntag mehreren US-Zeitungen. Der Beginn des Börsengangs am Freitag hatte um fast eine halbe Stunde verschoben werden müssen, offenbar wegen der schieren Masse der Kauf- und Verkaufsorders. Die Probleme hätten den Kurs der Facebook-Aktie aber nicht beeinflusst, beteuerte Greifeld.

Dem Chef der Börse zufolge lag die Ursache in einer Verzögerung von zwei Millisekunden bei der Berechnung des Preises zur Eröffnung, was dazu führte, dass ungewöhnlich viele Orders wieder storniert wurden. Umfangreiche Test vor dem Börsengang hätten dies Problem nicht gezeigt. "Wir haben den Facebook-Börsengang schlecht vorbereitet", sagte Greifeld. Die Probleme seien "echt", und die Nasdaq müsse sich hier klar verbessern.

Investoren und Broker waren am Freitag beim Börsengang des weltgrößten sozialen Online-Netzwerks stundenlang im Unklaren über den Stand ihrer Kauf- und Verkaufsaufträge geblieben. Die US-Börsenaufsicht leitete nach Handelsschluss eine Untersuchung der Vorgänge (mehr dazu ...) ein. Nach Einschätzung von Investoren trugen die Pannen dazu bei, dass das Interesse an den Anteilsscheinen nicht so überschäumend ausfiel wie zunächst erwartet. Doch Experten verwiesen auch auf das hohe Emissionsvolumen sowie auf Zweifel am Geschäftsmodell.

(APA)

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