Die Milliardenverluste bei der Großbank seien durch mangelnde Kontrolle entstanden, rügt eine US-Behörde. JPMorgan hatte durch Fehlspekulationen umgerechnet 1,6 Milliarden Euro verloren.
Im Spekulationsskandal um die US-Großbank JPMorgan Chase hat der Leiter einer US-Regulierungsbehörde unzulängliche interne Kontrollen für den Milliardenverlust verantwortlich gemacht. Die Investmentabteilung von JPMorgan Chase habe "unzureichendes Risikomanagement" betrieben, sagte am Mittwoch Thomas Curry, der die für die Bankenüberwachung zuständige Behörde leitet. Sein Office werte derzeit die Ergebnisse einer Untersuchung aus, um eine "detaillierte Chronologie der Ereignisse" zu erstellen.
Curry äußerte sich am Mittwoch bei einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des Senats in Washington. Der Spitzenbeamte erklärte, dass seine Behörde auch "selbstkritisch" prüfen werde, ob ihr bei der Aufsicht Fehler unterlaufen seien. Die Überprüfung werde "in den kommenden Wochen" abgeschlossen sein.
JPMorgan Chase hatte im Mai einräumen müssen, durch Fehlspekulationen mit Kreditausfallversicherungen einen Verlust von mindestens 2 Milliarden Dollar (1,60 Milliarden Euro) erlitten zu haben. Mehrere Regulierungsbehörden haben Untersuchungen des Vorfalls eingeleitet. Im Rahmen der Untersuchung des US-Senats wird auch JPMorgan-Chef Jamie Dimon dem Bankenausschuss Rede und Antwort stehen müssen.
(Ag.)