Mercosur. In alle Welt erfolgreich exportieren, aber den eigenen Markt abschotten wollen – das scheint die heimische Devise für den Abschluss von neuen Freihandelsabkommen zu sein. So funktioniert Globalisierung aber nicht.
Der Abschluss möglichst vieler Freihandelsabkommen liegt grundsätzlich im österreichischen und europäischen Interesse, da Freihandel viel Wohlstand und Arbeitsplätze in Europa sichert.“ Dieser schöne Satz sollte in einem extrem exportorientierten Land wie Österreich, wo mehr als jeder dritte Euro im Warenexport verdient wird und jeder zweite eingenommene Euro aus Exporten insgesamt stammt, eigentlich Allgemeingut sein. Er stammt übrigens aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger.
Wir heben das deshalb hervor, weil in nächster Zeit die Ratifizierung des Ceta-Abkommens mit Kanada durch das Parlament ansteht, die EU-Verhandlungen über ein Handelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten in die Endphase gehen, der hiesige Brachialboulevard gerade seine schweren Geschütze gegen beide Abkommen in Stellung bringt und die Bauernvertreter – besonders beim Mercosur-Vertag– in den vordersten Reihen der Ablehnungsfront mitmarschieren.