Statt „Dieselgate“ vernünftig zu lösen, lässt sich die Politik von seltsamen Vereinen in panischen Aktionismus treiben.
Eigentlich hätte man die Sache ziemlich relaxed angehen können: Die Belastung der Luft durch (in nicht geringem Ausmaß durch Dieselfahrzeuge emittiertem) Stickoxid ist in den vergangenen 20 Jahren in Europa um fast 60 Prozent gesunken. Ein enormer Erfolg. Die durchaus notwendige weitere Reduktion des Luftschadstoffs ist im Rahmen der technischen Möglichkeiten auf dem Weg: Dieselmotoren der neuesten Generation (Euro 6 d Temp) stoßen, wie Praxistests gezeigt haben, nur einen Bruchteil der erlaubten Stickoxidmengen aus. Das Problem könnte sich mit der Zeit also von selbst lösen.
Allerdings: Die erlaubten Schadstoffgrenzwerte sinken schneller als die (ebenso zurückgehende) Schadstoffbelastung. Und diese Grenzwerte sind teilweise durchaus hinterfragbar. In Frankfurt beispielsweise, wo ab dem kommenden Jahr großflächige Fahrverbote drohen, liegt die Stickoxidbelastung praktisch an allen Straßenmessstellen mit Grenzwertüberschreitung unter dem (um 50 Prozent höheren) Grenzwert, der für Büros zugelassen ist.