Die Autobauer und ihr Kodak-Syndrom

Batterien aus Asien, Software aus den USA: In Sachen E-Mobilität könnte die europäische Industrie ins Schleudern geraten.
Batterien aus Asien, Software aus den USA: In Sachen E-Mobilität könnte die europäische Industrie ins Schleudern geraten.(c) REUTERS (Stefan Wermuth)
  • Drucken

Dass europäische Autos künftig möglicherweise auf digitalen Plattformen aus Amerika und mit Akkus aus Asien daherkommen, alarmiert Berlin und Paris. Spät, aber doch basteln die beiden Regierungen an einer Industriestrategie.

Die Art, wie die EU-Kommission die Fusion der Zugsparten von Siemens und Alstom zu einem global stärker konkurrenzfähigen Eisenbahntechnikkonzern verhindert hat, wird in Berlin und Paris nun offenbar als Weckruf verstanden, endlich zu einer europäischen Industriepolitik zu kommen. Und damit den durchaus drohenden Abstieg der einstmals führenden europäischen Industrien zum globalen Nischenplayer zu verhindern.

Das Ergebnis: Die Wirtschaftsminister der beiden führenden europäischen Wirtschaftsnationen reden jetzt ganz ernsthaft darüber, wie man die EU-Kommission in Wettbewerbsfragen per Ministerratsveto einbremsen könnte. Und sie hecken gerade einen Plan aus, wie man mittels gemeinsamer Subvention im Ausmaß von 1,7 Mrd. Euro eine europäische Auto-Akkuzellen-Fertigung auf die Beine stellen könnte. Denn die angekündigte große Elektroautoinitiative der in diesem Punkt bis vor Kurzem noch in der Pendeluhr schlafenden europäischen (vor allem deutschen) Autoindustrie basiert vollständig auf dem Zukauf solcher Zellen aus Korea und China. Man macht sich also völlig von asiatischen Zulieferungen abhängig.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.