Weidmann und der Euro: Das kann was werden

Jens Weidmann Praesident der Deutschen Bundesbank sitzt vor einer Wandverkleidung von Victor Vasa
Jens Weidmann Praesident der Deutschen Bundesbank sitzt vor einer Wandverkleidung von Victor Vasaimago images / photothek
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Jens Weidmann gilt als anders als die anderen Notenbanker, als knorriger Deutscher mit Bundesbank-gestählten Meinungen. Er könnte den Euro zurück in die ursprüngliche Bahn führen. Aber das ist ein sehr, sehr weiter Weg.

Er ist der jüngste Präsident, den die ehrwürdige Bundesbank je hatte. Entsendet wurde er direkt von Angela Merkel, die immer noch die mächtigste Frau der Welt ist. Jens Weidmann ist für manche der ideale Kandidat für die Nachfolge Mario Draghis an der Spitze der Europäischen Notenbank EZB. Andere sehen in ihm eine Gefahr, einen dogmatischen Deutschen. Jens Weidmann und der Euro. Kann das was werden? Ja, das kann.

Deutsche Ökonomen sind im angelsächsischen Raum generell nicht gerne gesehen. Sie werden dort einfach nicht verstanden. Das Ordnungspolitische, das altmodisch liberale Denken, die fast schon pathologische Sparsamkeit – all das ist den Briten und Amerikanern fremd. Sie lieben deshalb Mario Draghi, den ehemaligen Goldman-Banker, der aus dem als Hartwährung geplanten Euro fast eine europäische Lira gemacht hat. Fast. Denn man muss Draghi zu Gute halten: Seine „Whatever-it-takes“-Einstellung hat den Euro wohl auch gerettet, und die gefährliche Inflation, vor der alle gewarnt haben, die ist auch nicht gekommen. Zumindest bisher. Also musste zuletzt auch Jens Weidmann in den sauren Apfel beißen und zugeben: Staatsanleihenkäufe seien rechtmäßig. Ein Fan wird er wohl nie werden.

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