Ersetzt die automatisierte Beratung bald den Anwalt?

AFP (CHRISTOF STACHE)
  • Drucken

LegalTech. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Österreicher durchaus dafür zu haben sind, rein vom Computer generierte Rechtsberatung in Anspruch zu nehmen. Ein Grund für ihre Offenheit: Sie wollen sich die Kosten für den Anwalt ersparen.

Wien. „Können Sie sich vorstellen, eine automatisierte Rechtsberatung zu nutzen, die anhand ihrer Eingaben rein von einem Computer generiert wird?“ Diese Frage wurde im Frühjahr 500 Österreichern im Auftrag des österreichischen Rechtsverlags LexisNexis gestellt. Ihre Antwort: 68 Prozent der Umfrageteilnehmer (63 Prozent der Frauen, 74 Prozent der Männer) können sich das grundsätzlich sehr wohl vorstellen.

Sechs Prozent davon zeigen sich besonders mutig: Sie würden ein entsprechendes Service dazu nutzen, um sich dann selbst vor Gericht vertreten zu können und sich so die Kosten für den Anwalt zu ersparen. Jeder Fünfte würde ein digitales Service in Anspruch nehmen, um eigenständig außergerichtliche Angelegenheiten zu regeln. Müssen sich Rechtsanwälte in naher Zukunft also schon darauf gefasst machen, in vielen Belangen schon bald gar nicht mehr notwendig zu sein? Nach den Ergebnissen der aktuellen Digitalumfrage, können sie – noch – halbwegs entspannt sein. Derzeit stellt nur für ein Drittel der Teilnehmer computergenerierte Rechtsberatung eine Alternative zur persönlichen Beratung durch ihren Rechtsanwalt dar. Doch vor der digitalen Konkurrenz können Kanzleien dennoch nicht die Augen verschließen. Sobald bestimmte Voraussetzungen erfüllten sind, zeigen sich weit mehr Menschen für Rechtsberatung via Internet offen: Wenn das System der Rechtsberatung von Juristen gewartet wird, verlieren 49 Prozent ihre Scheu, 44 Prozent dann, „wenn ich mich auf Vertraulichkeit und Datenschutz verlassen kann“. Für 42 Prozent sind automatisierte Rechtsauskünfte akzeptabel, wenn die Rechtsberatung in Österreich ansässig ist.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.