Schwangere gekündigt: Unternehmer muss 19.000 Euro zahlen

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Der Arbeitgeber wollte den Kündigungsschutz umgehen, indem er die 35-Jährige rückwirkend von der Gebietskrankenkasse abmeldete.

Die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) hat für eine gekündigte Schwangere mehr als 19.000 Euro erstritten. Ein Unternehmer aus dem Bezirk Wiener Neustadt sei mit haltlosen Anschuldigungen vor Gericht abgeblitzt, berichtete die AKNÖ am Freitag in einer Aussendung.

Der Kammer zufolge war die 35-Jährige seit 2003 in dem Betrieb beschäftigt. Als sie erfahren habe, dass sie schwanger sei, habe sie das umgehend dem Arbeitgeber mitgeteilt. Der Geschäftsführer habe in Folge den besonderen Kündigungsschutz für Schwangere umgehen wollen, "indem er die Frau ohne deren Wissen einfach rückwirkend bei der Gebietskrankenkasse abmeldete", so die AKNÖ. Als Beendigungsgrund habe er "Entlassung" angegeben. Eine solche sei jedoch nicht ausgesprochen worden, auch habe es keine Gründe dafür gegeben.

"Vorwürfe nicht glaubwürdig"

Die Arbeitnehmerin wandte sich an die AKNÖ, um die offenen Ansprüche einzufordern. Letztlich wurde Klage beim Landesgericht Wiener Neustadt eingebracht. Der Geschäftsführer versuchte dabei laut Kammer, eine Entlassung glaubhaft zu machen. Die Frau hätte demnach den Unternehmer mehrmals angeschrien und Kunden herabwürdigend behandelt. "Das Gericht kam jedoch zum Schluss, dass diese Vorwürfe nicht glaubwürdig sind", so die AKNÖ. Die Betroffene erhielt letztlich 19.352 Euro.

(APA)

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