Tankstellenbetreiber Doppler macht Turmöl zur größten Diskontmarke

Franz Joseph Doppler: Noch mehr Turmöl-Tankstellen
Franz Joseph Doppler: Noch mehr Turmöl-Tankstellen FOLTIN Jindrich / WB
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Die Welser Doppler Gruppe betreibt derzeit 238 Tankstellen - 180 unter der Marke Turmöl und 58 unter BP. Heuer sollen rund 20 Standorte von BP auf Turmöl umgebrandet werden.

Der Welser Tankstellenbetreiber Doppler hat 2016 das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von von 4,76 auf 6,12 Millionen Euro erhöht. Heuer sind rund 6,56 Millionen Euro geplant, wie die Geschäftsführer Bernd Zierhut, Daniela Dieringer und der geschäftsführende Eigentümer Franz Joseph Doppler in der Bilanzpressekonferenz am Dienstagabend in Linz bekannt gaben.

Der operative Cash-Flow wird mit 15,11 Millionen Euro beziffert, der Umsatz sei etwa beim Vorjahresniveau von rund 755 Millionen Euro gelegen. Gründe für das Gewinnwachstum sind laut Zierhut einerseits die rasche Eingliederung der 2014 übernommenen AWI-Filialen sowie des Flüssiggasgeschäfts der Energie Steiermark und andererseits das "Multichannel Sourcing", also der unabhängige Einkauf bei Raffinerien. Diese Strategie soll auch beibehalten werden. Dennoch wird es ab 2017 - vorerst für 5 Jahre - eine strategische Partnerschaft mit der OMV geben. "Ein Drittel der abgesetzten Menge werden wir fix dort kaufen", sagte Zierhut.

Die Doppler Gruppe betreibt derzeit 238 Tankstellen - 180 unter der Marke Turmöl und 58 unter BP. Heuer sollen rund 20 Standorte von BP auf Turmöl umgebrandet werden und Turmöl damit zur größten Diskont-Marke aufsteigen.

Doppler verkaufte 2016 über 800 Millionen Liter Treibstoffe, das sind 3 Prozent mehr als im Jahr davor. Benzin und Diesel seien derzeit "noch das Kerngeschäft", so Zierhut, die Zukunft sieht er aber in Ladestationen für Elektroautos. Man brauche für diesen Vorgang 15 Minuten, die Tankstelle werde sich damit zum "Kommunikationsort" entwickeln, ist er überzeugt. Auch angesichts einer bescheidenen Neuanmeldungsrate von aktuell 0,9 Prozent und Problemen wie mangelnder Infrastruktur und Reichweite oder hohen Anschaffungskosten: "Wir glauben daran", sieht Franz Joseph Doppler ebenfalls in den E-Autos die Zukunft und "ein Neugeschäft, das in Zukunft Kerngeschäft werden darf".

Aktuell sind drei Schnellladestationen in Linz, Wels und Klaus in Vorbereitung, sie sollen bis spätestens Mitte 2018 in Betrieb gehen. Wann es zu einem größeren Rollout kommt - also 30 bis 40 Stationen - sei "marktabhängig". Bei der Verbreitung von E-Autos und Ladestationen ortet Dieringer derzeit noch ein "Henne-Ei-Problem".

Seit Oktober ist Doppler durch eine Kooperation mit der Energie AG auch am Wärmemarkt vertreten. Beim mobilen Erdgas will man ebenfalls weiter expandieren. Zu den bestehenden zehn Tankanlagen sollen heuer 18 weitere dazukommen. Umwelttechnisch sieht Doppler hier Chancen: Denn Erdgasfahrzeuge würden eine reale CO2-Reduktion bringen und seien bereits jetzt in puncto Reichweite und Anschaffungskosten eine "wirkliche Alternative zu Verbrennungsmotoren", so Doppler.

(APA)

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