VKI: Kitz-Venture-Anlage "hochspekulativ"

(c) Homepage KitzVenture
  • Drucken

KitzVenture will Beschwerde gegen FMA-Strafe einlegen. Die FMA warf KitzVenture vor, in seiner Werbung nicht über die Risiken der Veranlagung aufgeklärt zu haben. Der VKI ist im Alert-Modus.

Die Tiroler Firma KitzVenture will gegen den Strafbescheid der Finanzmarktaufsicht (FMA) "selbstverständlich" Beschwerde einlegen, teilte das Unternehmen am Montag mit und kündigte auch eine gesonderte Stellungnahme für die kommenden Tage an. KitzVenture hat am Freitag eine Strafe in Höhe von 75.000 Euro wegen irreführender Werbung ausgefasst. Der Bescheid ist nicht rechtskräftig.

KitzVenture sammelt seit Sommer Geld bei Kleinanlegern ein, um es dann in Start-ups zu investieren. Die FMA wirft KitzVenture vor, in seiner Werbung nicht über die Risiken der Veranlagung aufgeklärt zu haben. Außerdem fehle der Hinweis auf den Kapitalmarktprospekt. KitzVenture wirbt mit 9,75 Prozent fixen Zinsen auf drei Jahre, die jedoch nur gezahlt werden, wenn der Gewinn entsprechend hoch ist. Die Anleger beteiligen sich über qualifizierte Nachrangdarlehen. Geber von Nachrangdarlehen haben im Insolvenzfall die schlechtesten Karten, da sie erst nach allen anderen Gläubigern befriedet werden. Es besteht ein Totalverlustrisiko.

Im Kapitalmarktprospekt selbst wird die Anlage als "Risikokapital" bezeichnet, außerdem ist da von "überdurchschnittlich hohen Risiken" die Rede. In der Vergangenheit hat KitzVenture mehrfach betont, dass auf der Homepage alle Risiken ausgewiesen seien. Die Strafe der FMA - 69.000 Euro plus anteilig Verwaltungskosten - richtet sich gegen den Geschäftsführer und Hälfte-Eigentümer von KitzVenture.

Bei VKI schrillen Alarmglocken

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat über KitzVenture noch keine Verbraucherbeschwerden bekommen. "Aber wir haben die Firma sehr wohl im Auge", sagte VKI-Experte Bernd Lausecker am Montag . "Wenn jemand mit 9,75 Prozent Zinsen wirbt, müssen die Alarmglocken schrillen."

Derzeit bekomme man für eine sichere Anlage, etwa ein Sparbuch, im besten Fall etwa 0,5 Prozent Zinsen. "Die bieten das 20-Fache an", so Lausecker. Die Kitz-Venture-Anlage sei "hochspekulativ".

"Wenn man sich sicher ist, das Produkt verstanden zu haben und das Risiko bewusst eingehen will, hab ich als Verbraucherschützer nichts dagegen", so der VKI-Experte.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Home

Irreführende Werbung: FMA straft Beteilungsunternehmen KitzVenture

Die Strafe von 75.000 Euro für die Tiroler Firma ist noch nicht rechtskräftig. Das Unternehmen verspricht Kleinanlegern 9,75 Prozent Zinsen, garantiert sind diese aber nicht.
Geld & Finanzen

KitzVenture darf keine Werbung für ihr Anlagemodell machen

Das Landesgericht Innsbruck hat eine einstweilige Verfügung gegen die unter Betrugsverdacht stehende Anlagefirma erlassen.
Geld & Finanzen

Betrugsverdacht: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen KitzVenture

Eine Tiroler Investmentfirma gerät ins Visier der Strafbehörden: Die Angaben im Kapitalmarktprospekt könnten irreführend sein.
Home

Irreführende Werbung: FMA straft Beteilungsunternehmen KitzVenture

Die Strafe von 75.000 Euro für die Tiroler Firma ist noch nicht rechtskräftig. Das Unternehmen verspricht Kleinanlegern 9,75 Prozent Zinsen, garantiert sind diese aber nicht.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.