Zwei Start-ups versprechen Echtzeit-Dolmetschung für unterwegs

AFP (HOANG DINH NAM)
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Ein spezieller Kopfhörer, eine App und ein Handy sollen bald ausreichen, um mit Menschen in Fremdsprachen zu plaudern.

Die Grazer Übersetzungs-App iTranslate kooperiert mit dem Münchner Start-up Bragi: Deren "intelligenter" Kopfhörer gepaart mit der Software von iTranslate sollen ein entspanntes Gespräch über Sprachbarrieren hinweg möglich machen.

iTranslate kann inzwischen auf 60 Millionen Downloads für seine Übersetzungs-Software aufbauen, davon die Hälfte in den USA. Nach Eigenangabe ist das nach Google Translate die meistgenutzte Sprachübersetzung weltweit. Im Idealfall haben beide Gesprächspartner die volle Ausrüstung mit Kopfhörer, App und Handy und können so frei miteinander reden, versprechen die beiden Unternehmen. Wenn nur einer die technischen Voraussetzungen hat, läuft die Kommunikation über das Handy zum Kopfhörer.

Vorerst ist noch ein Apple-Handy nötig (iOS-Betriebssystem), in einigen Monaten soll die Android-Version nachfolgen. Gebraucht wird der Kopfhörer Dash pro um 350 Euro sowie die Software um drei bis fünf Euro pro Monat auf dem Handy (je nach Länge des Vertrags), wobei die Software vorab heruntergeladen wird. Beim Gespräch ist keine Internet-Verbindung nötig, es fallen daher auch keine Kosten für Daten an. Die beiden Unternehmen versprechen eine sehr einfache Handhabung.

Kleinstcomputer am Ohr

Bragi hat mit seinen bisherigen Kopfhörern vor allem auf Fitness-Kunden gesetzt: Der im Ohr sitzende Kleinstcomputer kann biometrische Daten wie den Puls messen, erkennt welchen Sport jemand betreibt, kann aber auch Musik abspielen und hat einen Speicher für gewisse Informationen. Das Know-how für die Übersetzung sitzt aber in der App und damit auf dem Handy. Rein technisch wäre auch die Übersetzung über zwei Handys mit der App möglich - aber "weniger charmant" und praktisch, wie man bei iTranslate vermerkt.

Bragi rollt für die Kooperation die zweite Generation an Kopfhörern aus. Die erste Generation hat, zumindest unter Amazon-Käufern, eher durchwachsene Kritiken eingefahren. Bei Tests mit dem neuen Produkt habe aber alles reibungslos funktioniert, versichert man bei iTranslate im Vorfeld der Vorstellung in New York am Donnerstagabend (Ortszeit).

Da das Produkt am Körper getragen wird, läuft es unter der Kategorie "wearable", als Accessoire tragbare Anwendung. Bragi, eine seit 2013 in München eingetragene niederländische GmbH, und iTranslate, planen keine Kapitalverflechtung, es gehe nur um eine Technologiekooperation.

(APA)

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