Schönbrunn-Schlossherr dankt ab: "Besten Dank, das war's"

Franz Sattlecker geht Ende August in Pension.
Franz Sattlecker geht Ende August in Pension. FOLTIN Jindrich / WB
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Franz Sattlecker war "Alleinherrscher" im Schloss Schönbrunn. In seiner Ära wurden Millionen investiert, die Besucherzahlen kletterten von Rekord zu Rekord. "Es gibt wenige Dinge, die mir fehlen", so der scheidende Schlossherr.

25 Jahre hat er als Geschäftsführer im Schloss Schönbrunn in Wien residiert - nun dankt er ab: Franz Sattlecker geht Ende August in Pension. Im Rahmen einer Pressekonferenz hat er am Dienstag Bilanz gezogen. Der Gesamtumsatz konnte seit seinem Amtsantritt 1993 versechsfacht werden. Auch 2016 bescherte der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SKB) ein Besucher- und Umsatzplus.

"Es gibt wenige Dinge, die mir fehlen", versicherte der scheidende Schlossherr in seiner letzten Bilanz-PK. Der alljährliche Bericht werde ihm aber "auf alle Fälle" abgehen. Tatsächlich hatte Sattlecker, der zunächst gemeinsam mit Co-Geschäftsführer Wolfgang Kippes die Geschicke der SKB lenkte und seit 2012 als "Alleinherrscher" fungiert, meist nur gute Nachrichten zu vermelden.

628 Bauprojekte wurden seit der Gründung der SKB im Jahr 1992 realisiert, die insgesamt fast 217,5 Millionen Euro kosteten. Der Löwenanteil davon floss in die Sanierung des Palastes bzw. des umliegenden Areals. "Schönbrunn ist fertig saniert", konstatierte der Chef des Hauses heute. Die Zahl der jährlichen Eintritte in sämtliche Einrichtungen - also etwa inklusive Hofburg-Attraktionen - wurde im gesamten Zeitraum von 1,21 auf zuletzt 4,76 Millionen Euro gesteigert.

2016 war ebenfalls ein "gutes Jahr", wie Sattlecker betonte. Die 4,76 Millionen Gäste bedeuten ein Plus von 4,8 Prozent im Vergleich zu 2015. Der Umsatz kletterte um 6,3 Prozent auf 55,5 Millionen Euro, wie der kaufmännische Geschäftsführer Alexander Keil erläuterte. Die Erlöse stammen großteils aus dem Ticketverkauf, der Rest wird im Shop und mit Vermietungen verdient.

Immer mehr Besucher

In der wichtigsten Attraktion, dem Schloss Schönbrunn, wurden 3,72 Millionen Eintritte verzeichnet werden, was ein Plus von 3,3 Prozent ergab. Ohne Berücksichtigung von Mehrfacheintritten in unterschiedliche Attraktionen am Areal - sprich: nur nach Köpfen gezählt - verbuchte man eine Steigerung um 8 Prozent auf 2,55 Millionen Personen.

In den Kaiserappartements, im Sisi-Museum und in der Silberkammer in der Hofburg freute man sich ebenfalls über Zuwächse. Im Hofmobiliendepot erwies sich hingegen die Franz-Joseph-Ausstellung, die bis Ende November 2016 zu sehen war, nicht unbedingt als Bringer: Mit 51.000 Eintritten wurde 2016 ein leichter Rückgang in dem Museum in Wien-Neubau verzeichnet.

Ein deutlicher Anstieg wird aus den Marchfeldschlössern Schloss Hof und Niederweiden gemeldet, für die die SKB seit 2012 ebenfalls zuständig ist. Die Eintritte in den beiden Bauwerken wurden insgesamt um 37 Prozent auf rund 243.000 Gäste gesteigert - wobei zumindest in Niederweiden Franz Joseph als Besuchermagnet fungierte. Im Fokus der dortigen Schau stand der Privatmensch.

2017 setzt sich der positive Trend bisher fort, hieß es. So haben sich die Eintritte in Schönbrunn im ersten Halbjahr neuerlich um 8 Prozent erhöht (auf 1,64 Millionen, Anm.). Sattlecker empfahl, Tickets künftig online zu buchen, um am gewünschten Tag jedenfalls die Prunkräume zu sehen. Denn die Höchstauslastung für das Kaiserhaus am Wienfluss beträgt rund 11.000 Personen pro Tag. Das Limit werde mehrmals im Jahr erreicht.

"Besten Dank, das war's", verabschiedete sich Sattlecker heute. Die Entscheidung über seine Nachfolger ist bereits gefallen. Klaus Panholzer übernimmt mit September die Geschäftsführung der SKB.

(APA)

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