Streit um Bank-Austria-Übernahme eskaliert

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Zehn Jahre nach dem Kauf der Bank Austria durch die UniCredit reißt streitbaren Aktionären, die noch immer um eine höhere Abfindung kämpfen, die Geduld: Sie planen eine Amtshaftungsklage gegen die Republik.

Die Bank Austria ist als selbstständiges Geldinstitut schon lange Geschichte – und ihre Aktien ebenso. Am 21. Mai 2008 wurde das BA-Papier zum letzten Mal an der Wiener Börse gehandelt, der Schlusskurs lag bei 142,60 Euro. Den Kauf der BA kann die UniCredit freilich keineswegs zu den Akten legen – im Gegenteil: Seit zehn Jahren kämpfen Aktionäre, die noch rund sieben Millionen BA-Aktien halten, um die Höhe der Abfindung, die ihnen die italienische Großbank im Zuge des Gesellschafterausschlusses (Squeeze-out) damals geboten hat. Bisher blieben sie ohne Erfolg.
Jetzt steuert der Streit, in dem es bisher nicht an harten Bandagen mangelte, einem Höhepunkt zu. Einige Aktionäre planen eine Amtshaftungsklage gegen die Republik Österreich, wie Rechtsanwalt Wolfgang Leitner der „Presse“ bestätigt.
Kern ihrer Kritik:

Zehn Jahre lang sei das Gremium, das zur Überprüfung der Angemessenheit der von der UniCredit angebotenen Barabfindung von 129,40 Euro je Aktie eingesetzt worden ist, untätig geblieben.
„Das ist angesichts eines so einfachen Sachverhalts nicht gerade ein Renommee für einen Rechtsstaat“, betont Leitner. Zumal das Gremium die gesetzliche Pflicht habe, so rasch wie möglich selbst ein Gutachten einzuholen, um das Abfindungsangebot zu bewerten und danach einen Vergleich zu erwirken. „Beides ist bis heute nicht passiert.“

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