Siemens-Aufsichtsratschef sieht keine Alternative zum Stellenabbau

"Wir können und dürfen die Gewinne anderswo nicht mit den Problemen im Kraftwerksgeschäft verrechnen", sagt Siemens-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme.

Siemens-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme verteidigt den geplanten Abbau Tausender Stellen in der Kraftwerkssparte. "Wir können keine Turbinen bauen, die wir dann auf dem Werksgelände vergraben müssen, weil sie niemand haben will", sagte er dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). "Das sind wir auch dem Rest des Konzerns schuldig, den wir irgendwann bedrohen würden, wenn wir ohne gegenzusteuern einfach weitermachten." Er lehnt eine Quersubventionierung ab. "Wir können und dürfen die Gewinne anderswo nicht mit den Problemen im Kraftwerksgeschäft verrechnen."

Cromme, der im Jänner den Chefposten im Aufsichtsrat an den früheren SAP-Chef Jim Hagemann Snabe übergeben wird, verweist auf den Nachfrageeinbruch in der fossilen Energieerzeugung. "Wir glauben nicht an eine zyklische Abschwächung, sondern an eine strukturelle Veränderung des Marktes. Das kommt nicht wieder."

Der Münchner Industriekonzern hatte Mitte November angekündigt, in den nächsten Jahren weltweit fast 7000 Arbeitsplätze im Geschäft mit Turbinen, Generatoren und großen Elektromotoren streichen zu wollen, davon die Hälfte in Deutschland. Mit Abstand am stärksten betroffen ist die Kraftwerkssparte, die unter der Energiewende leidet. Angesichts der Rekordzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016/17 beharrt die IG Metall auf dem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen und Werksschließungen und kündigte eine lange Auseinandersetzung an.

(Reuters)

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