Schon wieder Kurssturz bei Apple-Zulieferer Dialog

Es kursieren Gerüchte, wonach iPhone-Hersteller Apple stärker ins Chipgeschäft einsteigen will. Die Sorge um schwindende Großaufträge sorgte bei Dialog Semiconductor am Montag für einen weiteren Kurssturz.

Dem Chipentwickler Dialog Semiconductor drohen unsichere Zeiten. Medienberichten zufolge könnte die wichtige Geschäftsbeziehung mit Apple eingeschränkt werden, sollte der iPhone-Hersteller tatsächlich in die Chip-Eigenproduktion einsteigen. Dialog Semiconductor-Chef Jalal betonte am Montag in einer Telefonkonferenz zwar, 2018 werde es keine Beeinträchtigungen geben. "Wir sehen derzeit keine Veränderung in unserer Geschäftsbeziehung zu Apple." Für 2019 wagte Bagherli aber noch keine Prognose. Erst im Laufe des ersten Quartals könne er sagen, wie sich die Geschäfte mit Apple über das kommende Jahr hinaus entwickeln werden.

Das deutsch-britische Unternehmen entwickelt vor allem die relativ teuren Stromsteuerungschips für Smartphones und macht Analysten zufolge gut 70 Prozent seiner Umsätze mit Aufträgen von Apple. Die japanische Zeitung "Nikkei" hatte vergangene Woche unter Berufung auf Insider berichtet, Apple wolle künftig mehr wichtige Bauteile für seine Produkte im eigenen Haus entwerfen.

Die Sorge um schwindende Großaufträge sorgte bei Dialog am Montag für einen weiteren Kurssturz. Die Aktien des Chip-Designers fielen um gut 19 Prozent auf ein Eineinhalb-Jahres-Tief von 25,17 Euro und setzten damit ihre rasante Talfahrt von Freitag fort, als sie bis zu 22 Prozent an Wert verloren hatten.

Bereits im Frühjahr waren Gerüchte aufgekommen, wonach der wertvollste Technologiekonzern der Welt stärker ins Chipgeschäft einsteigen will. Dies würde es Apple laut Analysten ermöglichen, Software und Hardware besser aufeinander abzustimmen und vorn dabei zu sein, wenn es beispielsweise um die Integration Künstlicher Intelligenz geht. Smartphone-Dauerrivale Samsung Electronics ist längst Chip-Marktführer. Durch die stark verschärfte Konzentration im Handy- und Tabletsektor sind Zulieferer in der Regel stark abhängig von den größten beiden Akteuren Apple und Samsung. 

(Reuters)

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