Strabag: Sorgen mit Großprojekt in Chile nehmen kein Ende

PEROUTKA Guenther / WB
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Die Strabag räumt erhebliche Unsicherheiten bei den finanziellen Auswirkungen des Kraftwerksprojekts Alto Maipo in Chile ein.

Zuerst die gute Nachricht: Der Baukonzern Strabag hat im Zusammenhang mit einem Altprojekt in der Region "Middle East" einen Vergleich geschlossen. Daraus sei noch im laufenden Geschäftsjahr ein Ertrag "in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrags" zu erwarten, teilte Österreichs größter Baukonzern am Mittwoch mit.

Auch die Reorganisation der Deutschland-Tochter Strabag PFS werde "voraussichtlich keine nennenswerten negativen Einflüsse" auf das Konzernergebnis 2017 haben. Dafür war ursprünglich ebenfalls mit einem mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag gerechnet worden.

Die schlechte Nachricht: Es gibt "erhebliche Unsicherheiten" bei den finanziellen Auswirkungen des Großprojekts Alto Maipo in Chile. Es sei zwar Ende November ein "Term Sheet" unterzeichnet worden, damit sei aber die Projektfortführung nicht sichergestellt. "Sie hängt davon ab, ob bzw. inwieweit die im "Term Sheet" definierten Bedingungen vonseiten des Bauherrn vollständig erfüllt bzw. die weitere Bankenfinanzierung gesichert werden können. Dies lässt sich derzeit noch nicht abschätzen", schreibt die Strabag in ihrer Aussendung.

Alto Maipo ist ein Wasserkraftwerkskomplex, das von der chilenischen AES Gener und der amerikanischen AES Corporation getragen wird. Die Strabag hat 2012 dafür einen  Auftrag im Volumen von knapp einer halben Milliarde Dollar an Land gezogen. Der Gesamtauftrag für die beiden Kraftwerke Alfalfal II und Las Lajas am oberen Flussverlauf des Rio Maipo bestehe aus Tunneln und Schächten mit einer Länge von insgesamt 46,5 Kilometern. Die Baustelle befindet sich den Angaben zufolge 50 Kilometer südöstlich von Santiago in den Anden nahe der argentinischen Grenze. Der Komplex soll über eine Gesamtleistung von etwa 531 Megawatt verfügen.

Die Strabag hatte bereits  zum 31.12.2016 aufgrund der schwierigen technischen Gegebenheiten umfangreiche finanzielle Vorsorgen für die verbliebene Projektabwicklung getroffen. Auch im dritten Quartal 2017 haben sich weitere Vorsorgen wegen einer vorsichtigen Projektbewertung ergebnisbelastend ausgewirkt.

In Summe bestätigt der börsennotierte Konzern die schon bisher angestrebte EBIT-Marge von zumindest 3 Prozent als "gut abgesichert".

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