Niki-Betriebsrat: "Lauda muss uns Sicherheit geben"

FILE PHOTO: Austrian former Formula One champion Niki Lauda addresses the media during a news conference for his airline 'NIKI' in Vienna
FILE PHOTO: Austrian former Formula One champion Niki Lauda addresses the media during a news conference for his airline 'NIKI' in ViennaREUTERS
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Die Unsicherheit habe ein Ende, sagt Stefan Tankovits, im "Presse"-Gespräch. Nun müssten aber so viele Arbeitsplätze wie möglich gesichert werden. Rund 100 Mitarbeiter hätten schon gekündigt, weitere 100 verhandelten mit anderen Airlines.

Die Erleichterung ist ihm anzuhören - ebenso aber auch die Überraschung: "Wir haben uns schon auf Vueling eingestellt - jetzt ist es mit dem Zuschlag an Niki Lauda anders gekommen", sagt Niki-Betriebsratschef Stefan Tankovits im Gespräch mit der "Presse". Das Wichtigste sei jetzt, dass die Unsicherheit vorbei sei. Denn Tankovits geht davon aus, dass die Entscheidung im Gläubigerausschuss hält - "obwohl wir ja inzwischen an viele Wendungen gewöhnt sind".

Für den Betriebsrat steht nun eines im Vordergrund: "Die Arbeitsplätze absichern." Lauda habe zuletzt sein Angebot sehr nachgebessert. In einem offenen Brief habe der Airline-Gründer sich zum Standort bekannt und auch betont, er werde allen rund 1000 Beschäftigten ein Angebot machen. "Darauf wollen wir nun aufbauen."

Skepsis gegen Lauda

Ganz so einfach sei das freilich nicht. Denn zum einen bestehe bei vielen Mitarbeitern, vor allem den Piloten, eine offene Skepsis gegen Lauda. Es ist kein Geheimnis, dass der Formel-1-Weltmeister und nunmehr dreifache Linienfluglinien-Gründer (die vierte ist seine Bedarfsfluglinie Lauda Motion) als harter Arbeitgeber gilt, der von seinen Mitarbeitern mindestens ebenso viel Einsatz verlangt wie er selbst gibt. 

Zum anderen hätten bereits 50 bis 100 Mitarbeiter Niki verlassen, erzählt Tankovits. Weitere rund 100 wären in Verhandlungen. Nach der Insolvenz von Niki Mitte Dezember haben die Lufthansa-Tochter Eurowings und auch die AUA massiv um Niki-Beschäftigte geworben. "Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass die Mitarbeiter wieder Vertrauen in das Unternehmen bekommen", sagt Tankovits. Er setzt darauf, möglichst bald mit Lauda Gespräche führen zu können.

Der Kauf umfasst auch die Finanzierung der Gehälter bis zur Wiederaufnahme des Flugbetriebs mit dem Sommerflugplan Ende März. Zwischen 1. und 12. Jänner werden die Gehälter vom Insolvenzentgeltfonds getragen.

Da die alte Niki Ende Februar geschlossen und dann komplett neu aufgestellt wird, bedürfe es auch eines neuen Kollektivvertrags. "Wir sind gerade dabei, alle rechtlichen Fragen prüfen zu lassen", sagt Tankovits dazu.

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