Bank-Austria-Mutter UniCredit kehrt in die Gewinnzone zurück

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2016 hatte die UniCredit noch einen Verlust von 11,8 Milliarden verzeichnet. Nun schreibt die italienische Großbank wieder Gewinn.

Die italienische Bank-Austria-Mutter UniCredit sieht sich im Konzernumbau schon über den bis 2019 gesetzten Zielen. Konzernchef Jean Pierre Mustier sagte am Donnerstag, mit einem Nettogewinn von 801 Millionen Euro sei das vierte Quartal 2017 überhaupt das beste Schlussquartal seit einem Jahrzehnt gewesen. Milliarden an faulen Krediten sind weg, zugleich wurden 2017 die Kapitalpolster aufgefüllt. Im Jahr 2017 hat die Großbank ganz besonders von den konzernweiten Restrukturierungen und auch einer besseren Lage der Wirtschaft in Italien profitiert. Nach einem Verlust von fast 12 Mrd. Euro im Jahr 2016 stand in den zwölf Monaten bis Ende Dezember ein Gewinn von fast 5,5 Milliarden Euro in den Büchern des Mailänder Bankkonzerns.

Dabei profitierte die Bank aber unter anderem auch von dem Verkauf der Fondstochter Pioneer an den französischen Finanzkonzern Amundi.

Aber auch ohne Sondereffekte stieg das Ergebnis deutlich. Der bereinigte Gewinn kletterte um 186 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro, wie das Institut am Donnerstag in Mailand mitteilte. Haupttreiber dabei war vor allem die deutlich gesunkene Risikovorsorge für faule Kredite, die um mehr als ein Drittel gesunken ist. Aber auch die anderen Kosten gingen zurück und die Erträge zogen leicht an.

Es gibt wieder eine Dividende

Die Aktionäre sollen nach einer Nullrunde zuletzt wieder eine Dividende bekommen. Auch sie fällt mit 32 Cent je Aktie etwas höher als erwartet aus. Insgesamt gehen so 700 Millionen Euro oder rund 20 Prozent des bereinigten Gewinns an die Aktionäre.

Vorstandschef Jean Pierre Mustier hatte im Dezember angekündigt, die Aktionäre mittelfristig wieder stärker am Gewinn beteiligen zu wollen. Sobald die Bank komplett neu aufgestellt und genügend Kapital im Haus habe, sollen 30 bis 50 Prozent des Gewinns als Dividende ausgeschüttet werden. Seit seinem Amtsantritt im Juli 2016 hat Mustier das Volumen fauler Kredite reduziert, Kosten gesenkt, die Strukturen vereinfacht und das Kapital erhöht.

Die harte Kernkapitalquote unter voller Anwendung der Kapitalregeln nach Basel III (fully loaded) lag Ende Dezember bei 13,6 Prozent.

UniCredit hat 13 Milliarden Euro frisches Kapital eingesammelt und fast 18 Milliarden Euro faule Kredite verkauft.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktien der UniCredit nach Zahlen mit einem Kursziel von 23,50 Euro auf der "Conviction Buy List" belassen. Die Italiener hätten für das vierte Quartal "starke Ergebnisse" vorgelegt, schrieb Analyst Jean-Francois Neuez in einer am Donnerstag vorliegenden ersten Einschätzung. Die positive Überraschung sei höheren Zinseinnahmen, Gebühren und dem Handel zu verdanken.

(APA/dpa/Reuters)

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