Metro schreibt trotz Russland-Schwäche mehr Gewinn

Metro-Chef Olaf Koch
Metro-Chef Olaf KochAPA/dpa/Federico Gambarini
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Sinkende Einkommen, erbitterter Wettbewerb und ein Trend zu billigeren Produkten machen Metro in Russland zu schaffen. Der Gewinn steigt trotzdem.

Der Handelsriese Metro hat im Weihnachtsquartal trotz seines schwächelnden Russland-Geschäfts mehr verdient als vor Jahresfrist. Seine Prognose für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr bekräftigte der Düsseldorfer Lebensmittelkonzern. "Wir sind gut aufgestellt, um einen Ergebnisrückgang in Russland kompensieren zu können", unterstrich Metro-Chef Olaf Koch. Denn unter anderem im deutschen Heimatmarkt läuft es rund.

"Wir sind mit solidem Wachstum in das Jahr gestartet", sagte Koch. Metro konnte von Oktober bis Dezember das operative Ergebnis (Ebitda) ohne Ergebnisbeiträge aus Immobilientransaktionen auf 608 (Vorjahr: 565) Millionen Euro in die Höhe schrauben. Vor Steuern verdiente Metro 392 (372) Millionen Euro, unter dem Strich und nach Anteilen Dritter blieben 232 (124) Millionen Euro. Metro spielte dabei in die Karten, dass im vorigen Jahr hohe Kosten für den Umbau der Tochter Real auf der Bilanz lasteten. Auch zahlt der Konzern aktuell deutlich weniger Steuern. Der flächenbereinigte Umsatz legte im abgelaufenen Quartal leicht zu, wie Koch bereits im Januar mitgeteilt hatte.

Doch beim Umsatz musste Metro in Russland Federn lassen. Die Erlöse sanken um rund zehn Prozent. Sinkende Einkommen, erbitterter Wettbewerb und ein Trend zu billigeren Produkten machten Metro in dem Land zu schaffen. Koch will gegensteuern, er hofft auch auf eine Belebung des Geschäfts mit der Gastronomie durch die Fussball-Weltmeisterschaft, die Russland ausrichtet. Seine Jahresprognose bekräftigte Koch - Metro will danach profitabler arbeiten. Der operative Gewinn (Ebitda) soll weiter ohne Beiträge aus Immobilientransaktionen um etwa zehn Prozent über den 1,44 Milliarden Euro aus dem vergangenen Geschäftsjahr liegen.

Metro hatte sich im Sommer mit den Großmärkten und der Supermarktkette Real vom Elektronikhandel um Media Markt und Saturn abgespalten. Dieser wird nun von der Holding Ceconomy gesteuert. Den Lebensmittelhändler mit den Metro-Großmärkten und der Supermarktkette Real will Koch mit Dienstleistungen rund um den Handel mit Lebensmitteln für seine Kunden unentbehrlich machen. Er setzt dabei auf die Digitalisierung sowie die Belieferung von Kunden etwa aus der Gastronomie. Die Strategie bewähre sich: Im Quartal habe Metro deutliche Zuwächse bei der Belieferung verzeichnet, sagte Koch.

(Reuters)

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