Henkel will nach Rekordjahr mehr Dividende ausschütten

Konzernchef Hans Van Bylen setzt auf Wachstum
Konzernchef Hans Van Bylen setzt auf WachstumAFP (PATRIK STOLLARZ)
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Vorstandschef Hans Van Bylen trimmt den Konsumgüterkonzern Henkel auf Wachstum.

Henkel erhöht nach einem Rekordjahr seine Dividende. Erstmals in seiner über 140jährigen Geschichte konnte der Hersteller von Pritt und Persil beim Umsatz die Marke von 20 Milliarden Euro knacken - auch dank Übernahmen. Der Gewinn legte ebenfalls zu. Davon sollen die Aktionäre profitieren: Für 2017 sollen sie je Vorzugsaktie 1,79 (Vorjahr: 1,62) Euro erhalten, je Stammaktie 1,77 (1,60) Euro - mehr als je zuvor, wie Henkel am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Auch 2018 setzt Konzernchef Hans Van Bylen auf Wachstum: Der organischen Umsatz soll um zwei bis vier Prozent zulegen. Die bereinigte Ebit-Marge soll sich von 17,3 Prozent im vergangenen Jahr auf mehr als 17,5 Prozent erhöhen, das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie zwischen fünf und acht Prozent steigen.

Im vierten Quartal lagen die Düsseldorfer indes knapp unter den Erwartungen des Marktes. Der Konsumgüterriese steigerte den Umsatz leicht auf 4,886 Milliarden Euro. Vor allem das Klebstoffgeschäft wuchs, bei Kosmetika musste Henkel aber einen Umsatzrückgang von einem Prozent verkraften. Der bereinigte operative Ertrag (Ebit) legte im Konzern auf 801 (765) Millionen Euro zu. Analysten hatten indes mit einem Umsatz von 4,924 Milliarden Euro und einem bereinigten operativen Gewinn (Ebit) von 805 Millionen Euro gerechnet.

Henkel war in der Vergangenheit auf Einkaufstour gegangen. Untern anderem übernahmen die Düsseldorfer im Oktober vom japanischen Kosmetikhersteller Shiseido für 485 Millionen Dollar die Haarpflege-Firma Zotos International. Zudem hatte Henkel mit der US-Verpackungsfirma Darex Packaging Technologies das Klebstoffgeschäft gestärkt - die größte Sparte des Konzerns.

Vorstandschef Van Bylen trimmt die Düsseldorfer auf Wachstum. Dazu baut er den Internet-Handel aus. Der Belgier hatte angekündigt, den digital erzielten Umsatz bis 2020 auf mehr als vier Milliarden Euro zu verdoppeln. Zudem setzt Van Bylen noch stärker auf Kernmarken: Der Anteil der zehn größten Marken am Gesamtumsatz solle bis 2020 auf 75 Prozent steigen, hatte der Manager angekündigt.

Zuwächse beim Umsatz hatte auch Konkurrent Beiersdorf vermeldet. So legte der Konzernumsatz organisch um 5,7 Prozent auf gut sieben Milliarden Euro zu, wie der Nivea-Hersteller im Januar erklärt hatte. Damit konnte Beiersdorf ein stärkeres organisches Wachstum als Henkel ausweisen, die Düsseldorfer kamen 2017 auf ein Plus von 3,1 Prozent. Auch Wettbewerber L'Oreal vermeldete ein Umsatzplus für 2017: Bei den Franzosen legten die Erlöse um 4,8 Prozent auf 26 Milliarden Euro zu.

(Reuters)

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