Laudamotion: Niki Lauda startet mit Partner im Juni

Michael O'Leary mit Lauda
Michael O'Leary mit LaudaDie Presse (Clemens Fabry)
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Niki Lauda geht mit seinem neuen Eigentümer Ryanair in die Offensive: Der Flugbetrieb startet mit 21 Flugzeugen aus neun Städten in Österreich und Deutschland. Berlin-Tegel wird neuer Stützpunkt.

Als Niki Lauda vor einer Woche bekanntgab, dass Europas größte Billig-Airline, die irische Ryanair, schrittweise 75 Prozent seiner neuen Laudamotion übernimmt, musste der dreifache Formel-1-Weltmeister und dreifache Airline-Gründer auch viel Kritik einstecken. Von einer "österreichischen Lösung", wie sie Lauda noch kurz zuvor nach der Übernahme der insolventen einstigen Air-Berlin-Tochter "Niki" angekündigt hatte, sei nicht mehr die Rede, wurde geätzt.

Jetzt geht Lauda mit seinem neuen Partner in die Offensive: Es gehe um den Ausbau der österreichischen Laudamotion mit Hauptsitz in Wien, beteuerte Lauda am Mittwoch. "Ich werde Vorsitzender des neu geschaffenen Laudamotion-Vorstands", betonte  er. Und: "In meiner neuen Rolle werde ich dafür verantwortlich sein, Laudamotion als österreichische Billig-Fluglinie in Linien- und Charterverkehr zu etablieren."

Michael O'Leary mit Crew
Michael O'Leary mit Crew(c) Die Presse (Clemens Fabry)

Viel Zeit nehmen sich Lauda und Ryanair-Boss Michael O'Leary nicht: Schon ab Juni werden die 21 Flugzeuge der Laudamotion - sechs kommen samt Crews von Ryanair - von neun Städten in Österreich (Wien) und Deutschland (Berlin, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, München, Nürnberg, Stuttgart) sowie der Schweiz (Zürich) starten. Vier Flugzeuge werden in Wien stationiert und bis zu dreimal täglich Palma de Mallorca ansteuern. Weitere vier Flieger werden in Berlin stationiert, sechs in Düsseldorf, zwei in Zürich und je einer in den restlichen Städten.

Konkurrenz zur AUA

Das Streckennetz umfasst vorerst 65 Strecken, in erster Linie sind "Sonnenziele" in Spanien, Portugal, Italien, Griechenland und Kroatien im Programm. Ab dem Winterflugplan sollen dann auch Flüge in europäische Metropolen dazukommen. Berlin Tegel wird darüber hinaus auch ein neuer Stützpunkt. 

»Wir teilen die Vision von Niki Lauda, eine österreichische Billig-Airline in dem Markt zu entwickeln, der von hochpreisigen österreichischen und Schweizer Tochtergesellschaften dominiert wird.«

Ryanair-Boss Michael O'Leary

"Mit unserem neuen Partner wird die Laudamotion-Flotte auf über 30 Flugzeuge wachsen und wir wollen und können unseren gemeinsamen Kunden ein besseres und günstigeres Angebot aus Wien anbieten", erklärte Lauda.  Und O'Leary wäre nicht O'Leary, wenn er nicht mit einem seiner typischen Seitenhiebe auf die Konkurrenz - in Wien die Lufthansa und deren Töchter AUA und Swiss - nachlegte: "Das sind großartige Neuigkeiten für die österreichischen Kunden und Gäste, die von einem echten Wettbewerb profitieren können. Wir teilen die Vision von Niki Lauda, eine österreichische Billig-Airline in dem Markt zu entwickeln, der von hochpreisigen österreichischen und Schweizer Tochtergesellschaften dominiert wird."

»Laudamotion wird die bestzahlende Low-Cost-Airline sein.«

Niki Lauda

Dass Lauda und O'Leary Sparmeister sind, die diese Linie auch knallhart beim Personal durchziehen, ist kein Geheimnis. Und so hielten sich auch hartnäckig Gerüchte, dass auch bei Laudamotion die Mitarbeiter für Speis und Trank selbst aufkommen müssen. Schon morgen sollen Piloten und Flugbegleiter eine Lohnsteigerung bekommen, erklärte Lauda: "Laudamotion wird die bestzahlende Low-Cost-Airline sein."   

Wie berichtet übernimmt die Ryanair übernimmt vorerst 24,9 Prozent der neuen Laudamotion und wird, die Genehmigung der EU-Wettbewerbsbehörde vorausgesetzt, auf 75 Prozent aufstocken. Dafür zahlen die Iren mit knapp 50 Mio. Euro nahezu die Summe, um die Lauda die insolvente Air-Berlin-Tochter Niki gekauft hat. Weitere 50 Millionen Euro geben die Iren heuer als Anschubfinanzierung.

O'Leary begründete den Einstieg heute erneut auch damit, dass die Ryanair, die bisher ausschließlich Boeings in der Flotte hat, auf Airbus diversifizieren wolle. Laudamotion hat nur Airbusse. Die Ryanair-Flieger starten unter österreichischer OE-Kennung der Laudamotion. Womit deren deutsche Start- und Landerechte (Slots) gesichert sind. Insgesamt verfügt Laudamotion über 40.000 Slots.

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