Bis zu 100 Bipa-Filialen sperren zu

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Der Handelskonzern Rewe setzt beim Sorgenkind Bipa auf größere Filialen. dm ist Marktführer, obwohl es deutlich weniger Standorte gibt.

Das Bild im heimischen Drogeriehandel wird sich in den nächsten Jahren wandeln. Die Rewe-eigene Drogeriekette Bipa wird seit Umsatz- und Marktanteilsverlusten neu aufgestellt und kräftig zusammengestutzt. In den kommenden Jahren soll sich das Bipa-Filialnetz von derzeit 600 um 50 bis 100 Standorte verringern, kündigte Marcel Haraszti, Bereichsvorstand für das Rewe-Vollsortiment in Österreich, an.

Bipa kommt in Österreich auf einen Marktanteil von rund 40 Prozent. Marktführer ist dm, obwohl die Kette mit rund 400 Standorten deutlich weniger Filialen hat als Bipa.

Im Schnitt sollen die Bipa-Filialen künftig auch größer werden. Statt 280 bis 300 Quadratmeter wären 300 bis 350 Quadratmeter "ideal", sagte Haraszti am Donnerstag beim Jahrespressegespräch von Rewe International. Die Neuausrichtung bei Bipa greife auch langsam, im ersten Quartal 2018 stiegen die Umsätze um sieben Prozent. 2017 gab es noch einen Rückgang um vier Prozent auf 720 Millionen Euro.

Im Vorjahr wurden 26 Standorte geschlossen

Bipa sei "eine Baustelle, die wir Ende 2017 angefasst haben", räumte Haraszti ein. 2017 seien 26 Standorte geschlossen, aber 13 neu aufgemacht worden. Auch heuer sollen etwa 13 Filialen zusperren. Nach dem Rückzug von Schlecker bzw. Dayli habe man nicht rechtzeitig genug auf die Situation, den steigenden Preisdruck und manche Trends reagiert, hatte Bipa-Chef Erich Riegler vergangenes Jahr eingeräumt.

In Summe hat Bipa bisher 80 Filialen auf das neue Konzept umgestellt. Dieses sieht dezentere Farben, Holz, wärmeres Licht und ein neues Sortiment vor. Hatte die Kette früher vor allem junge Frauen im Fokus, sollen nun vermehrt auch Familien, Ältere sowie Männer angesprochen werden. Mit gesunden Snacks und nachhaltigen Pflegeprodukten will Bipa auch umwelt- und gesundheitsbewusste Kunden anziehen.

Ein absolutes Novum sind seit der Neuausrichtung Snacks wie Müsli, Vollkornriegel & Co - bisher ein Steckenpferd von Konkurrent dm. Das Parfum-Sortiment hingegen wird bei Bipa stark reduziert, andere Bereiche wie dekorative Kosmetik, Körperpflege und Haushaltsprodukte erhöht

(APA)

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