Steirischer Batteriehersteller: Mitarbeiter dringend gesucht

Bei Samsung Battery System (SDI) in Premstätten bei Graz steigt der Umsatz kräftig. "Was uns einengt, ist es, die richtige Leute zu finden", sagt die Geschäftsführung.

Der Batteriehersteller Samsung SDI Battery Systems mit Headquarter in Premstätten bei Graz hat im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 263 Mio. (2016: 187 Millionen) Euro erzielt. Die Zahl der Mitarbeiter ist auf 510 gestiegen, nach rund 460 im Jahr 2016. Neue Mitarbeiter suche man nahezu händeringend, hieß es am Montag bei einer Pressekonferenz, vor allem im Softwareentwicklerbereich.

Samsung SDI, eine Tochter des koreanischen Technologieriesen, stellt Batterien für Daimler, Audi, Porsche und Jaguar her. In Graz sind Entwicklung und Fertigung (von Batteriepacks) konzentriert. In Göd im mittelungarischen Komitat Pest befindet sich eine weitere Fertigung, vor allem die Herstellung von Batteriezellen. Eine weitere Entwicklung- und Fertigungsstätte ist in Detroit, die für die USA und China produziert, sagte Geschäftsführer Stefan Röpke.

Laut Finanzdirektor Robert Felgitscher habe man den Umsatz binnen drei Jahren von 63 Mio. Euro (Rumpfgeschäftsjahr mit acht Monaten, Anm.) auf 263 Mio. Euro im Jahr 2017 gesteigert. Über die Ertragslage wollte man nichts Genaues sagen, nur so viel: In den ersten beiden Jahren habe man arg gelitten, auch wenn das mit dem Hochfahren der Produktion und den Vorauskosten für die Entwicklung geplant gewesen sei. Dafür habe sich der Ertrag 2017 "deutlichst gebessert" und werde weiter aufwärts gehen, so Felgitscher.

510 Beschäftigte

In Premstätten wird in vier Linien gefertigt, insgesamt arbeiten dort 510 Beschäftigte, davon alleine rund 200 in der Entwicklung. "Wir haben die globale Verantwortung für Packs", sagte Röpke. Das Geschäft laufe gut, aber "was uns einengt, ist es, die richtige Leute zu finden, wahrscheinlich auch wegen der guten Konjunktur". Man habe in Europa sieben bis acht Mitbewerber, einige Erstausrüster (OEM) fertigen selbst. Die Jahresproduktionszahl belaufe sich auf rund 70.000 Stück. Mehr gehe nicht: "Unser Gebäude ist voll, aber in Ungarn wird gerade die weiter ausgebaute Zellen-Fertigung hochgefahren", so Röpke. Was man im Moment noch aus Korea beziehe, komme künftig aus Göd. Ganz arrondiert ist Herstellung und Entwicklung und Testen noch nicht: Bei Magna in Graz-Thondorf ist man noch mit einer Testeinheit eingemietet.

Die Software und die Steuerungselemente schreibe man selbst bzw. stelle sie selbst her. Die Arbeitssprache sei Englisch, das Team international, der Großteil komme aus dem Raum Graz und aus Nordslowenien. Man haben den Entwickler-Personalstand in den vergangenen drei Jahren verdoppelt, u.a. Software-Entwickler und Entwicklungsingenieure für funktionale Sicherheit suche man händeringend. Im Moment wären 15 hoch qualifizierte Stellen zu besetzen.

In Bezug auf das eigene Produkt, das ohne fossile Energie auskommt, gehen die Chefs als Vorbild voran: Die zwölf Ladestationen für E-Fahrzeuge vor der Zentrale werden zum Teil von Firmenwagen genutzt. Felgitscher selbst lädt sein Fahrzeug hier, Geschäftsführer Röpke kommt gar emissionsfrei mit dem Fahrrad.

(APA)

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