Steinhoff: Unterlagen in englischer Sprache machen Staatsanwälten zu schaffen

FILE PHOTO: Two Mattress Firm stores lie on either side of the street in Encinitas, California,
FILE PHOTO: Two Mattress Firm stores lie on either side of the street in Encinitas, California,REUTERS
  • Drucken

Ein Abschluss der Ermittlungen wegen der Bilanzunregelmäßigkeiten sei derzeit noch nicht absehbar, verlautete die Staatsanwaltschaft in Oldenburg. Weitere Recherchen seien notwendig.

Bei dem von einem Bilanzskandal erschütterten Kika/Leiner-Mutter Steinhoff machen erste Ermittlungshinweise der Staatsanwaltschaft Oldenburg weitere Recherchen notwendig. Sie ergeben sich aus der Auswertung der Unterlagen und elektronischen Beweismittel, die bei Durchsuchungen beschlagnahmt wurden.

"Die Auswertungen haben das Erfordernis weiterer Ermittlungen gezeigt, denen nunmehr nachgegangen wird", erklärte die Sprecherin Nicole Nadermann. Eine Sondereinheit der Zentralen Kriminalinspektion Oldenburg arbeite weiter daran, die Auswertungsergebnisse zusammenzustellen. Nadermann: "Erschwert werden die Ermittlungen dadurch, dass die umfangreichen Unterlagen zu einem erheblichen Teil in der englischen Sprache abgefasst sind." Wann die Ermittlungen abgeschlossen seien, sei wegen des Umfangs des Verfahrens derzeit nicht abzusehen.

Minus im ersten Geschäftsquartal

Die deutsch-südafrikanische Handelsgruppe mit Wurzeln im niedersächsischen Westerstede stellt sich an diesem Freitag (13.00 Uhr) den Fragen seiner Aktionäre. Bei der Hauptversammlung in einem Konferenzhotel bei Amsterdam - die live ins größte Konferenzzentrum im südafrikanischen Kapstadt übertragen wird - plant das Management einen aktuellen Überblick über die Lage.

Die anhaltende Ungewissheit über das wahre Ausmaß des Skandals hat innerhalb kurzer Zeit den Aktienkurs des Konzerns mit Wurzeln im niedersächsischen Westerstede massiv abstürzen lassen. Er steckt seit Ende 2017 in der Krise. Damals begannen die Ermittlungen wegen Bilanzunregelmäßigkeiten, und Steinhoff-Chef Markus Jooste musste gehen. Steinhoff ist Muttergesellschaft der österreichischen Möbelhäuser kika/Leiner.

In seiner Zwischenbilanz für das erste Geschäftsquartal von Oktober bis Dezember wies Steinhoff einen Handelsumsatz von 4,86 Milliarden Euro aus, rund fünf Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

THEMENBILD: MOeBELKETTE KIKA/LEINER
Unternehmen

Weißer Rauch bei Kika/Leiner: Der Verkauf an Benko ist fix

René Benko ist seit dem späten Donnerstagabend Eigentümer von Kika/Leiner. Die Hängepartie hat ein Ende.
Symbolbild.
Österreich

Kika/Leiner: Das lange Warten auf den Möbeldeal

Die Gläubiger spielen beim Verkauf der Möbelkette nicht so reibungslos mit wie gehofft. Die Vertragsunterzeichnung wird zur Hängepartie.
Symbolbild.
Österreich

Kika/Leiner: Verkauf „läuft nach Plan“ - aber der zieht sich

Heute Vormittag sollte der Verkauf der Möbelkette Kika/Leiner an René Benkos Signa unter Dach und Fach sein - doch jetzt wurde die Unterzeichnung erneut verschoben. Die Gläubiger spielen nicht so reibungslos mit, wie gedacht.
Unternehmen

Kika/Leiner: Störfeuer auf der Zielgeraden

Die Verhandler sind optimistisch: Am Dienstagabend heiße der neue Kika/Leiner-Eigentümer René Benko. Vor dem Deal gab es Querschüsse aus London. Eine Geldspritze über 100 Millionen Euro soll sofort fließen.
Die Leiner-Filiale in der Wiener Mariahilfer Straße gehört bereits Signa. Nun soll der Rest folgen.
Österreich

Kika/Leiner: Wettlauf mit der Zeit

Bis Dienstag sollen die Verträge für den Verkauf von Kika/Leiner an René Benko fertig sein. Es drängt die Zeit. Londoner Hedgefonds glauben weiter, bei einer Insolvenz mehr zu lukrieren.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.