Wiener Immobiliengruppe MTK investiert kräftig in Venedig

Venedig
Venedig(c) Clemens Fabry
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Immobilienentwickler MTK verhandelt zurzeit mit der Stadt Venedig über die Errichtung eines Hotels. Sollte das Projekt abgelehnt werden, wird der Bau von Luxuswohnungen erwogen.

Der in Wien ansässige Immobilienentwickler MTK will in Italien wachsen. Die Gesellschaft im Besitz der deutschen Investoren Delf Stüven und Tilmar Hansen hat in Venedig ein Grundstück erworben, auf dem ein Hotel oder ein Luxuswohnungskomplex entstehen soll. Auf 11.000 Quadratmeter erstreckt sich die bebaubare Fläche des Areals, auf dem sich derzeit zwei verwahrloste Gasometer befinden.

MTK erwarb das seit Jahren abgeschlossene Grundstück unweit der Franziskanerkirche San Francesco Della Vigna unmittelbar an der Lagune am Nordrand der Stadt von der Immobiliengesellschaft "Immobiliare del Corso". Der Preis wurde nicht bekanntgegeben. Wegen Gasverseuchung ist das Areal sanierungsbedürftig. Für die Sanierungskosten wird MTK zusammen mit der Gasversorgungsgesellschaft Italgas, einstiger Besitzer des Grundstücks, aufkommen, berichtet der austro-ungarische Immobilieninvestor Ivan Holler, der am Projekt beteiligt ist, im Gespräch mit der APA.

MTK verhandelt zurzeit mit der Gemeinde Venedig für die Errichtung eines Hotels, das von der deutschen Design- und Boutique-Hotelkette "25hours Hotels" übernommen werden soll. An der Hotelkette beteiligt sich der französische Hotelbetreiber AccorHotels. Das in circa vier Jahren realisierbare Projekt soll vom namhaften venezianischen Architekten Luciano Parenti entworfen werden, der in Venedig unter anderem mehrere Hotels gebaut und restauriert hat.

Sollte die Gemeinde Venedig wegen der starken Tourismuslast in der Lagunenstadt keine Genehmigung zur Errichtung eines weiteren Hotels geben, hofft MTK, das Grüne Licht für den Bau von Luxuswohnungen zu erhalten. Als Vorbild dient der Wohnungskomplex um den Londoner Bahnhof King's Cross, der vom britischen Architektenstudio "Wilkinson Eyre Architects" realisiert wurde. "Wir bevorzugen das rentablere Hotelprojekt, das unter anderem positive Nebeneffekte für Venedig hätte. Damit sind nämlich 150 neue Arbeitsplätze verbunden", meint Holler.

Mit dem Projekt auf dem Gasometer-Areal sind die Errichtung eines Anlegeplatzes für circa 20 Boote, sowie einer Brücke, die zum Gelände führt, verknüpft. MTK verpflichtete sich hinzu mit der Gemeinde, eine Sporthalle für eine Schule mit 1.500 Schülern zu bauen, die sich unweit des Areals befindet. "Die Turnhalle soll als Nebenleistung für die Stadt Venedig gelten", sagte Holler.

MTK arbeitet bereits an weiteren Projekten in Venetien. In der Bauphase befindet sich der Plan zur Errichtung von vier Hotelstrukturen direkt am Bahnhof Mestre. Die vor einem Jahr begonnenen Bauarbeiten laufen nach Plan und sollen im Mai 2019 abgeschlossen werden. Auf dem Gelände will die österreichische Hostelkette Wombat, die bereits in Wien, Berlin, München und Budapest präsent ist, ihr erstes Haus in Italien mit rund 500 Betten einweihen. 70 Millionen Euro beträgt das Investitionsvolumen für die vier Hotelkomplexe in Mestre. Das Gelände lag längere Zeit brach. Abgerissen wurden einige bestehende alte Gebäude, das gesamte Gelände musste saniert werden.

(APA)

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