Neuerliche Millionenpleite bei Innviertler Metallbauer Fill - 180 Jobs gefährdet

APA/DANIEL SCHARINGER
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Das Metallbau-Unternehmen mit Sitz in Hohenzell in Oberösterreich ist insolvent. Die Passiva belaufen sich auf über 42 Millionen Euro.

Das Innviertler Metallbauunternehmen Fill in Hohenzell ist wieder insolvent. 180 Mitarbeiter bangen um ihre Jobs. Laut Creditreform und KSV1870 hat das Unternehmen aus dem Innviertel beim Landesgericht Ried im Innkreius neuerlich einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Den Gläubigerschutzverbänden zufolge stehen Aktiva von 2,2 Millionen Euro Passiva von 42,4 Millionen Euro gegenüber. Mehr als 1100 Gläubiger seien von der Pleite betroffen.

Über das Unternehmen, das sich mit dem Bau von Gebäudehüllen und Sonderkonstruktionen aus Metall und Glas beschäftigt, wurde bereits 2017 ein Sanierungsverfahren eröffnet. Die erste Teilquote von zehn Prozent konnte noch bezahlt werden. Aufgrund neuer erwirtschafteter Verluste und Liquiditätsschwierigkeiten zeichnet sich jedoch bereits jetzt ab, dass die im Dezember 2018 fällig werdende zweite Teilquote nicht mehr bedient werden kann. 

AK warnt vor übereilten Handlungen der Mitarbeiter

Das Unternehmen soll redimensioniert und auf die Kernprodukte reduziert fortgeführt werden. Man will sich auf mittelgroße, weniger risikoanfällige Projekte konzentrieren. Den Gläubigern wird nun ebenfalls wieder eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren angeboten.

Die Arbeiterkammer (AK) rät den Beschäftigten, das Arbeitsverhältnis nicht überstürzt aufzulösen. „Die Beschäftigten brauchen das Geld, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können“, macht AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer die Dramatik deutlich. Dennoch sei es wichtig, Ruhe zu bewahren und nicht überstürzt das Arbeitsverhältnis zu lösen: „Denn dadurch könnten Ansprüche verloren gehen“, warnt der AK-Präsident. Schon nächste Woche soll eine Betriebsversammlung für die betroffenen Arbeitnehmer/-innen stattfinden.

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(red./herbas)

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