PwC-Wirtschaftsprüfer hatten Falschbilanzierungen aufgedeckt. Nun schließt Steinhoff weitere Abschreibungen nicht aus.
Die angeschlagene südafrikanische Einzelhandelsgruppe Steinhoff, Muttergesellschaft der österreichischen Möbelhäuser kika/Leiner, schließt weiteren Abschreibungsbedarf nicht aus. Von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC aufgedeckte Falschbilanzierungen könnten zu zusätzlichen substanziellen Wertberichtigungen führen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Steinhoff-Aktie verlor an der Deutschen Börse und in Johannesburg jeweils rund vier Prozent.
Nachdem Steinhoff im vergangenen Dezember Unregelmäßigkeiten eingeräumt hatte, verlor das Unternehmen bis zu 90 Prozent des Börsenwertes und kämpft seither ums finanzielle Überleben. Anfang der Woche hatte Steinhoff bekanntgegeben, dass das Immobilienportfolio der Tochterfirma Hemisphere wohl nur 1,1 Mrd. Euro statt 2,2 Mrd. Euro wert ist. Das ergab die Prüfung von PwC, die Leerstände und konzerninterne Vermietungen herausrechnete. 140 Grundstücken und Häusern droht nun eine Milliardenabschreibung. 60 bis 70 davon sind Kika/Leiner-Filialen in Österreich und Osteuropa, bestätigte die Kette gegenüber der „Presse“.
In Deutschland laufen seit längerem Ermittlungen wegen möglicher Bilanzfälschungen. Der Konzern muss sich zudem mit zahlreichen Klagen auseinandersetzen.
(APA/Reuters)