Bayer verteidigt Monsanto-Kauf

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Synergieeffekte fallen geringer aus als ursprünglich gedacht.

Bonn. Bayer-Chef Werner Baumann hat die milliardenschwere Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto trotz unerwartet hoher Auflagen durch die Wettbewerbshüter verteidigt. „Der Erwerb ist heute genauso attraktiv, wie wir diesen vor zwei Jahren beurteilten“, sagte er am Freitag auf der Hauptversammlung in Bonn.

„Ich habe in meiner Karriere schon viele Transaktionen begleitet. Ich bin davon überzeugt: Dieses Akquisitionsvorhaben hat unter diversen Aspekten und damit auch insgesamt ein sehr hohes Wertschaffungspotenzial.“ Für die Freigabe muss sich Bayer von mehr Firmenteilen trennen als ursprünglich gedacht: Geschäfte mit einem Umsatz von 2,2 Mrd. Euro gehen für insgesamt 7,6 Mrd. Euro an den Chemiekonzern BASF. „Diese Veräußerungen waren für die behördlichen Freigaben notwendig“, sagte Baumann. Allerdings steige Bayer mit der Übernahme zu einem führenden Unternehmen der Landwirtschaft auf. Aber auch bei den erwarteten Einspareffekten durch den Zukauf muss der Leverkusener Konzern Abstriche machen.

Ab 2022 rechnet Bayer mit jährlichen Beiträgen zum bereinigten Betriebsergebnis (Ebitda) von 1,2 Mrd. Dollar (einer Milliarde Euro) durch Synergien. Bis jetzt war das Unternehmen von 1,5 Mrd. Dollar im Jahr ausgegangen.

Finanzchef Johannes Dietsch hatte bereits erklärt, dass sich durch den Verkauf von Konzernteilen das Synergiepotenzial verringere. Details hatte er aber nicht genannt.

Bayer befindet sich im Endspurt zur 62,5 Mrd. Dollar schweren Übernahme von Monsanto. Der Konzern gehe davon aus, diese in Kürze abschließen zu können, sagte Baumann. Von zahlreichen Kartellbehörden wie der EU-Kommission und den Wettbewerbshütern aus Brasilien und China erhielt die Transaktion bereits unter Auflagen grünes Licht. Noch steht aber die wichtige Zustimmung der Kartellwächter in den USA aus.

Die Bayer-Aktie war um Freitagnachmittag in etwa so viel wert wie zu Jahresbeginn. Gegenüber ihrem Allzeithoch vor drei Jahren verlor sie allerdings rund 30 Prozent. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.05.2018)

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