Roms Kriege um Radboten und Reis

Rom will Foodora & Co. zu Festanstellungen zwingen. Aber was haben die Radboten davon, wenn die Anbieter Italien verlassen?
Rom will Foodora & Co. zu Festanstellungen zwingen. Aber was haben die Radboten davon, wenn die Anbieter Italien verlassen? (c) imago/Christian Mang
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Fixanstellung für Foodora-Radler, Blockade von Reis aus Asien, Kampf dem Parmesan aus Kanada und Ende der Bargeldgrenze: Die neue Regierung verlegt sich auf bunte Symbolpolitik.

Wien. Auf Italiens politischer Bühne darf es an Pathos nie fehlen. „Ich habe dem Prekariat den Krieg erklärt“, schmettert Luigi di Maio von den Cinque Stelle, als Sozialminister und Vizepremier der linke Flügelstürmer der neuen Regierung in Rom. Seine erste Attacke gilt den Arbeitsverträgen der „Ragazzi“, die im Dienste von Onlineplattformen Essen auf Fahrrädern liefern. Für den 31-Jährigen sind sie „das Symbol einer Generation, die der Staat fallen gelassen hat“. Die paar tausend Radler von Foodora, Deliveroo sowie drei weiteren Pizza- und Pastaboten sollen nach seinem Gesetzesentwurf, dem „Dekret der Würde“, schleunig Festanstellungen bekommen.

Seltsam: Ging es in Italien nicht gerade noch um die Zukunft der Eurozone und damit um ungleich gewichtigere Themen? Da die Umsetzung ihrer milliardenschweren Wahlversprechen die Schulden noch weiter in die Höhe treiben und eine neue Eurokrise auslösen könnte, stößt die Allianz von rechten und linken Populisten auf große Hürden bei der Umsetzung. Um ihre Anhänger bei Laune zu halten, weicht sie nun deshalb auf Symbolpolitik aus – und füllt auch damit die Schlagzeilen.

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