Auch die Bank of America scheffelt Milliarden

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Die vier größten US-Banken haben im zweiten Quartal insgesamt 24,8 Milliarden Dollar verdient. Die Deutsche Bank freut sich über 400 Millionen Euro Quartalsgewinn.

Die Bank of America hat als vierte US-Großbank Quartalszahlen vorgelegt. Sie profitiert wie ihre heimischen Konkurrenten von der US-Steuerreform und den höheren Zinsen. Ihr Gewinn sprang auch dank Einsparungen im zweiten Quartal um ein Drittel auf 6,8 Milliarden Dollar, wie die US-Großbank am Montag mitteilte. Sowohl die Einlagen der Kunden als auch die Kreditnachfrage legten zu. Die Konzernerträge gingen um ein Prozent auf 22,6 Milliarden Dollar zurück, weil im Vorjahr ein Spartenverkauf die Einnahmen aufgebläht hatte. "In den nächsten zwölf Monaten wollen wir durch Dividenden und Aktienrückkäufe 26 Milliarden Dollar an unsere Aktionäre zurückgeben", sagte Finanzchef Paul Donofrio.

Die US-Institute profitieren nicht zuletzt von der Steuerreform von Präsident Donald Trump, durch die die Körperschaftssteuer seit Jahresbeginn auf 21 Prozent von 35 Prozent gesunken ist. Zudem steigen jenseits des Atlantiks die Zinsen und treiben den Zinsüberschuss der Banken. Die Bank of America ist wegen ihres starken Privatkunden- und Hypothekengeschäfts stärker von der Zinsentwicklung abhängig als andere Institute.

Auch im Kapitalmarktgeschäft konnte die Bank of America zulegen, im Handel stiegen die bereinigten Erträge um sieben Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar. Die Deutsche Bank hatte dagegen am Montagmorgen erklärt, ihre Erträge im Bereich Sales & Trading seien im zweiten Quartal um etwa 15 Prozent gesunken. 

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Die größte US-Bank JPMorgan Chase hat ihre jüngste Zwischenbilanz bereits am vergangenen Freitag vorgelegt. Im zweiten Quartal legte der Gewinn zwar nicht mehr so stark zu wie zum Jahresbeginn - mit einem Anstieg um 18 Prozent auf 8,3 Milliarden Dollar  fiel er aber höher aus, als Experten erwartet hatten.

Die Citigroup verbuchte im  zweiten Quartal  einen überraschend starken Gewinnsprung. Unterm Strich stand ein Überschuss von 4,5 Milliarden Dollar  - das sind 16 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Bank profitierte wie JPMorgan von ihrer breiten Aufstellung. Neben dem einträglichen Kapitalmarktgeschäft warf auch die Privatkundensparte mehr ab. Insgesamt stiegen die Einnahmen des Instituts - die sogenannten Erträge - um 2 Prozent auf 18,5 Milliarden Dollar.

Der Rivale Wells Fargo musste hingegen deutliche Abstriche machen. Verglichen mit dem Vorjahreswert sank der Quartalsgewinn um fast 12 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar . Finanzchef John Shrewsberry machte insbesondere eine steuerliche Sonderlast von 481 Millionen Dollar dafür verantwortlich. Doch auch die Erträge sanken um rund 3 Prozent auf 21,6 Milliarden Dollar. Nach verschiedenen Skandalen wegen dubioser Geschäftspraktiken kämpft Wells Fargo mit Image-Problemen und hatte zuletzt viel Ärger mit den Behörden.

Auch der weltgrößte Vermögensverwalter hat im zweiten Quartal mehr verdient. Der bereinigte operative Gewinn legte auf 1,44 Milliarden Dollar zu nach 1,25 Milliarden vor Jahresfrist. Blackrock verwaltete am Ende des Quartals 6,3 (Vorjahr: 5,69) Billionen Dollar.

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Unerwartet viel Gewinn für Deutsche Bank

Während die vier größten US-Banken zusammen auf einen Quartalsgewinn von knapp 25 Milliarden Dollar kommen, muss sich die krisengeschüttelte Deutsche Bank mit rund 400 Millionen Euro Quartalsgewinn begnügen. Das ist immerhin meh als erwartet.

Unter ihrem neuen Chef Christian Sewing baut die gebeutelte Deutsche Bank ihr Geschäft kräftig um und baut tausende Stellen ab, gerade im schwächelnden Investmentbanking. Das Geldhaus hatte 2017 den dritten Jahresverlust in Folge eingefahren und im ersten Quartal lediglich einen Mini-Gewinn von 120 Millionen Euro erzielt. Sewing, der im April John Cryan abgelöst hatte, will die Zahl der Vollzeitstellen auf deutlich unter 90.000 senken. Dabei sieht sich die Bank auf Kurs: Die Zahl der Vollzeitstellen sei um 1.700 auf 95.400 gesunken, hieß es.

Grund für die etwas besseren Zahlen seien unter anderem niedrigere Kosten und die Auflösung kleinerer Rückstellungen für Prozesskosten, wie es weiter hieß.

(APA/dpa/Reuters)

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