ÖBB erhöhen die Preise für die Wirtschaft deutlich

Der Güterverkehr auf der Schiene kommt unter Kostendruck.
Der Güterverkehr auf der Schiene kommt unter Kostendruck. REUTERS
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Europas Schienengüterverkehr steckt in der Krise. Energie- und Personalkosten gehen durch die Decke. Die ÖBB-Tochter Rail Cargo Austria zieht die Notbremse und hebt die Preise ab 2019 an.

Anfang der Woche wandte sich der Deutsche Bahn-Chef Richard Lutz in einem „Brandbrief“ an seine Führungskräfte. Die wirtschaftliche Situation des Konzerns sei besorgniserregend, vor allem bei der chronisch schwachen Güterverkehrstochter spitze sich die Lage zu, hieß es dort. Die DB Cargo schaffe es einfach nicht, am wirtschaftlichen Aufschwung mitzuverdienen. Zum Halbjahr erhöhte sich der Verlust der DB Cargo um 99 Millionen auf 127 Millionen Euro. Auch in Österreich hat das Frachtgeschäft auf der Schiene schon einfachere Jahre erlebt.
„Wir stehen an einem kritischen Punkt“, sagt Clemens Först, Vorstand der österreichischen Rail Cargo Austria zur „Presse“. „Wenn wir jetzt nicht entschieden reagieren, geht es uns ähnlich wie der Konkurrenz.“

Im Gesamtjahr will die ÖBB-Tochter zwar wie im Vorjahr knapp 60 Millionen Euro Betriebsergebnis erwirtschaften. Doch obwohl die Frachtmenge im ersten Halbjahr mit der guten Konjunktur weiter angestiegen ist, lag das Unternehmen in Summe doch unter Plan.  Hauptgrund für die schwächere Entwicklung ist die höhere Kostenbelastung der vergangenen Jahre. Der starke Anstieg bei den Energiepreisen trifft die Branche ebenso wie der akute Fahrermangel. Mittlerweile rekrutieren Europas Güterbahnen ihre Fahrer mitunter schon in Südostasien. In Rumänien und Ungarn, wo die Rail Cargo Austria aktiv ist, stiegen die Lohnkosten zuletzt im zweistelligen Prozentbereich. „Das bringt uns massiv unter Druck, nicht zuletzt aufgrund des unfairen Wettbewerbs mit der Straße“, sagt Clemens Först. In den vergangenen beiden Jahren seien die Kosten in jedem einzelnen Markt um mehr als ein Zehntel gestiegen.

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