US-Fonds fordern Ablösung von Zuckerberg als AR-Chef von Facebook

Mark Zuckerberg hat Facebook völlig unter seiner Kontrolle
Mark Zuckerberg hat Facebook völlig unter seiner KontrolleREUTERS
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Marc Zuckerberg hat Facebook gegründet. Er ist CEO und Präsident zugleich und kontrolliert mit einer Minderheit von Aktien den Konzern. Das ist zuviel des Guten.

Nach einer Reihe von Datenskandalen wächst der Druck auf Facebook-Chef Mark Zuckerberg, seinen Posten als Aufsichtsratschef niederzulegen. Vier staatliche US-Investmentfonds verlangten eine Abstimmung über Zuckerbergs Abberufung auf dem Aktionärstreffen im kommenden Mai. Die Chefs der Investmentfonds der Bundesstaaten Illinois, New York, Pennsylvania und Rhode Island schlossen sich damit dem Vorschlag des Hedgefonds Trillium Asset Management an, der bereits im Juni eine Neubesetzung mit einem unabhängigen Kandidaten gefordert hatte. Der Vorstoß dürfte aber eher symbolischen Charakter haben, da Zuckerberg nicht ohne seine eigene Zustimmung abgesetzt werden kann. Facebook wollte sich zunächst nicht äußern.

Firmengründer Zuckerberg hat die Funktionen des Vorstandsvorsitzenden sowie des Aufsichtsratschefs inne. Bereits 2017 hatte es einen Vorschlag gegeben, Zuckerberg durch einen unabhängigen Aufsichtsratschef abzulösen. Weil der Unternehmenschef aber die Mehrheit der Stimmrechte hat, scheiterte das Vorhaben.

Ein erneuter Vorstoß ergebe dennoch Sinn, sagte der Schatzmeister von Rhode Island, Seth Magaziner. Auf diese Weise würden die jüngsten Datenpannen nochmal ins Zentrum des Aktionärstreffens gerückt. Sein Kollege aus Illinois, Michael Frerichs, erklärte, ein unabhängiger Aufsichtsrat hätte zwar auch nicht alle Skandale verhindern können. Allerdings hätte es möglicherweise weniger Probleme gegeben und der Aktienkurs wäre vermutlich weniger drastisch eingebrochen.

Der größte Datenskandal in der Facebook-Geschichte, bei dem die britische Firma Cambridge Analytica die Daten von 87 Millionen Nutzern mutmaßlich missbraucht hat, ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Zudem steht Facebook wegen seines Umgangs mit Falschnachrichten in der Kritik. Ende September wurde eine erneute Datenpanne bekannt: Bei einer Cyberattacke wurden Daten von knapp 30 Millionen Nutzerkonten abgeschöpft. Das "Wall Street Journal" berichtete am Mittwoch, derzeit gehe Facebook davon aus, dass es sich um einen Angriff einer dem Unternehmen bereits bekannten Gruppe handele, die durch den Versand von Spam-E-Mails Geld verdienen wolle. 

(Reuters)

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