Wie Microsoft aus dem Tiefschlaf fand

Satya Nadella ist seit 2014 der Chef von Microsoft. Im Bild im gespräch mit Mellody Hobson vom Economic Club of Chicago
Satya Nadella ist seit 2014 der Chef von Microsoft. Im Bild im gespräch mit Mellody Hobson vom Economic Club of ChicagoAPA/AFP/KAMIL KRZACZYNSKI
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Der US-Softwarekonzern ist vor allem für sein Betriebssystem und seine Bürosoftware bekannt. In den vergangenen Jahren hat Konzernchef Satya Nadella das Unternehmen neu ausgerichtet. Ein Schritt, der sich bezahlt gemacht haben dürfte.

Nichts Geringeres als die Welt zu verändern. Das wollte Microsoft einst. Und genau das war für Satya Nadella Motivation genug, um 1992 bei dem US-Softwarekonzern anzuheuern. Im Lauf der Zeit vergaß Microsoft allerdings auf die wirksamste Waffe gegen den Wettbewerbsnachteil: Innovation. Sie wurde abgelöst von Bürokratie und internen Grabenkämpfen, schreibt Nadella in seinem im Vorjahr erschienenen Buch „Hit Refresh“.

Um in den Ring mit Apple, Google oder Amazon zu steigen, ist man zu Träge geworden. Produkte verkaufte Microsoft zwar, doch dem Unternehmen fehlte die große Vision. Mit Nadella sollte sich das grundlegend ändern. Dass der gebürtige Inder der erst dritte Vorstand in der Geschichte des Unternehmens wird, war zunächst gar nicht so klar. Als der langgediente Microsoft-Chef Steve Ballmer bekannt gab, den Konzern zu verlassen, machten Namen wie der des damaligen Ford-CEOs genauso die Runde, wie der des früheren Chefs von Skype. Es dauerte Monate, bis man sich schließlich einigte – und Nadella, den Spezialisten, Techie und Chef des Cloudgeschäfts zum Vorstandsvorsitzenden machte.

Die Wahl sollte sich als richtig erweisen. Heute hat Microsoft Google in Sachen Börsewert längst überholt und macht sich auf den Weg, als erst drittes Unternehmen (nach Apple und Amazon) eine Marktkapitalisierung von einer Billion Dollar zu erreichen. Die Aktienkursentwicklung der vergangenen Jahre spricht ebenfalls Bände. Das Papier verteuerte sich seit Nadellas Amtsantritt 2014 um 182 Prozent. Als der heute 51-jährige den Chefposten übernahm, gab er die Devise an, die Abhängigkeit vom Betriebssystem Windows und den Office-Programmen, wie Word oder Excel, zu reduzieren und das Geschäft mit der Datenverarbeitung im Netz zu intensivieren.

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