Porzellanfabrik Frauenthal kauft Standort der PPC Insulators

Die Ibiden Porzellanfabrik Frauenthal zählt zu den weltweit führenden Anbietern industrieller Wabenkeramik. Sie stärkt sich mit einem Zukauf.

Die Ibiden Porzellanfabrik Frauenthal im weststeirischen Deutschlandsberg hat den gesamten Standort sowie 60 Beschäftigte der geschlossenen PPC Insulators übernommen. Durch die Zusammenführung erwartet sich die Ibiden Rückenwind für den Bereich Wärmespeicher, wie Leiter Christoph Hagg am Mittwoch bei einem vom ACstyria organisierten Pressegespräch erläuterte.

Bei nichtkatalytischer Wabenkeramik, die bei Abluftreinigungsanlagen oder auch Wohnraumlüftungen zur Wärmerückgewinnung zum Einsatz kommt, sei man Marktführer. "Mit der Übernahme der Produktionsflächen und bestimmter Produktionsanlagen können wir die für diese Produkte erforderliche Keramikmasse nun selbst herstellen, flexibler auf Anforderungen des Marktes reagieren und die Fertigungskapazität deutlich ausweiten", schilderte Hagg.

In den kommenden beiden Jahren will das Unternehmen den Jahresumsatz in diesem Segment von 12 Millionen Euro um 50 Prozent steigern, binnen fünf Jahren um 100 Prozent. Besonderes Potenzial sieht das Unternehmen, das zur japanischen Ibiden-Gruppe gehört, am asiatischen Markt. Erst im Vorjahr hatte man Millionen-Aufträge in China und Indien an Land gezogen. Jährlich sollen 20 bis 30 Millionen Euro Gesamtvolumen auf den Fernostmärkten in der Automobilindustrie lukriert werden.

Die Ibiden Porzellanfabrik Frauenthal GmbH ist laut eigenen Angaben mit einem Umsatz von rund 100 Millionen Euro im aktuellen Geschäftsjahr und etwa 500 Mitarbeitern zusammen mit ihren Tochtergesellschaften in den USA und Korea einer der weltweit führenden Anbieter industrieller Wabenkeramik. Das Unternehmen weist 97 Jahre Erfahrung in der Herstellung von technischer Keramik vor und ist mit Produkten wie SCR (Selective Catalytic Reduction, Anm.) Katalysatoren in Wabenkörper- und Plattenform, keramischen Wärmespeichern und SCR Dieselkatalysatoren für Nutzfahrzeuge weltweit vertreten.

Die Porzellanfabrik Frauenthal GmbH gehört seit 2012 zur japanischen Ibiden, die mehr als 13.000 Mitarbeiter hat. Das Unternehmen hing nicht mehr mit der PPC Insulators Austria GmbH zusammen. Beide Unternehmen gehörten jedoch bis 2001 zusammen und ihre Ursprünge gehen in das Jahr 1921 zurück, als Ludwig Neumann das Unternehmen als "Erste österreichische Porzellanfabrik" gründete. Die Porzellanfabrik Frauenthal war von 2001 bis 2012 unter dem Dach der Frauenthal Holding AG.

Die PPC Insulators dagegen ist im ersten Halbjahr sukzessive geschlossen worden. Im Vorjahr, als die Schließungspläne bekannt geworden waren, hatte das Unternehmen noch rund 160 Beschäftigte, zuletzt waren es rund 100 gewesen. Um den Erhalt des Standortes war monatelang verhandelt worden - jedoch ohne Erfolg.

(APA)

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