600 Millionen Euro für das Skivergnügen investiert

APA/DPA/Karl-Josef Hildenbrand
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Die Wintersaison steht vor der Tür. Touristiker hoffen auf ausreichend Schnee und Gäste. Im Folgenden die wichtigsten Daten und Fakten zum Saisonstart.

INVESTITIONEN

Die heimische Seilbahnwirtschaft hat heuer vor dem Start der Wintersaison 600 Millionen Euro investiert. 261 Millionen Euro flossen in die Erneuerung und Verbesserung der Anlagen, 114 Millionen in Schneekanonen, Wasserleitungen und Speicherteiche für die technische Beschneiung. 225 Millionen gingen in die Attraktivierung des Gesamterlebnisses, etwa um Erlebnisse für den Sommerbetrieb zu schaffen oder um die Digitalisierung rund um die Pisten voranzutreiben.

KUNSTSCHNEE

Zwei Drittel aller österreichischen Skipisten können mittlerweile technisch beschneit werden, in vielen Skigebieten sind es schon 100 Prozent. Der Einsatz von Kunstschnee ist von zwei Faktoren abhängig: Der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit: "Bei minus 2 bis minus 3 Grad lässt sich schon ganz anständig Schnee machen. Aber je kälter, desto effizienter", sagt etwa Hannes Parth vom Fachverband Seilbahnen in der Wirtschaftskammer. "Gut ausgebaute Skigebiete können heute binnen drei bis vier Tagen ein ausreichendes Pistenangebot zur Verfügung stellen."

SNOWFARMING

Das "Anbauen von Schnee" hat sich in den vergangenen Jahren etabliert, um Pisten oder Loipen zu präparieren, wenn es an Naturschnee fehlt und zu warm für Kunstschnee ist. Dabei wird im Frühjahr Schnee in riesigen Depots zusammengeschoben und mit Isolierplatten, Planen und Hackschnitzel so gut abgedeckt, dass er von Regen und Wärme geschützt den Sommer überdauern kann. Bis zu 80 Prozent des Schnees lassen sich so in den Herbst retten. Das Skigebiet Kitzbühel hat heuer für mediales Aufsehen gesorgt, weil auf der Resterhöhe bereits am 13. Oktober die ersten beiden Pisten geöffnet wurden - bei Temperaturen von über 20 Grad. Mittlerweile wurde der Betrieb wieder eingestellt. Das warme Wetter hat den Vorrat schneller dezimiert, als geplant.

PREIS

Die jährlich hohen Investitionen der Seilbahnwirtschaft spiegeln sich auch im Preis für die Tageskarten wieder. Laut dem Portal https://at.skiinfo.com müssen Wintersportler am meisten in Kitzbühel auslegen. Dort kostet die Tageskarte im kommenden Winter 57 Euro. Auf den Plätzen folgt das Skigebiet Saalbach-Leogang-Fieberbrunn mit 55 Euro und der Arlberg und Sölden mit 54,50 Euro.

SKIINDUSTRIE

Der weltweite Markt für Alpinski liegt bei 3,1 bis 3,2 Millionen Paar, der weltweite Skischuhmarkt bei 3,4 bis 3,5 Millionen Paar. Davon profitieren auch die großen heimischen Ski-Marken Atomic, Blizzard, Fischer und Head. Bei den Ski liegt ihr Anteil bei rund 50 Prozent, die Exportquote bei rund 80 Prozent. Einen globalen Aufwärtstrend gibt es auch bei Langlaufskiern und -schuhen. Hier stieg der weltweite Markt angeführt von Skandinavien auf 1,7 bis 1,8 Millionen Paar. Seit Jahren zweistellige Zuwachsraten gibt es im Bereich Tourenski und Tourenausrüstung.

WERTSCHÖPFUNG

In der Wintersaison 2017/18 verzeichneten die österreichischen Beherbergungsbetriebe mit 71,84 Millionen Nächtigungen einen Rekord. In der kalten Jahreszeit wurden damit zwar um drei Millionen Übernachtungen weniger als im Sommer erzielt, die täglichen Ausgaben eines Wintergastes liegen mit 153 Euro aber um einiges höher als bei einem Sommergast (125 Euro). Laut Wirtschaftskammer hängen österreichweit rund 190.000 Beschäftigte (oder 150.000 Vollzeitäquivalente) direkt oder indirekt vom Wintersport ab - vor allem in Hotellerie, Gastronomie und bei den Seilbahnen, aber auch bei Skischulen, den Sportgeräteherstellern im Handel.

(APA)

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