Droht eine Bier-Pause? Grünes Licht für Streiks in Brauereien

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Die fünfte Verhandlungsrunde um den Brauerei-KV brachte keine Einigung. Sollte auch Runde sechs scheitern, gibt es erste Warnstreiks.

Im Ringen um den Brauerei-KV machen die Gewerkschaften ernst: Nach Scheitern der fünften Runde der Kollektivvertragsverhandlungen der Brauindustrie am 17. November drohen die Arbeitnehmervertreter mit Streik. Sollte auch die sechste Runde ohne Ergebnis bleiben, gebe es erste Warnstreiks, teilten die Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp am Dienstag in einer Aussendung mit.

Das Angebot der Arbeitgeber von rund 3.500 Beschäftigten liege sowohl bei den Lohn- und Gehaltserhöhungen, als auch bei der Arbeitszeit deutlich unter den Erwartungen der Gewerkschaften, hieß es. Sollte die sechste Verhandlungsrunde am kommenden Dienstag ebenfalls scheitern, werde man die Betriebsversammlungen wieder aufnehmen und erste Warnstreiks abhalten. PRO-GE und GPA-djp erteilten am Montag dafür vorsorglich die Streikfreigabe.

Bereits vor der fünften Verhandlungsrunde hatten die Gewerkschaften Betriebsversammlungen durchgeführt, woraufhin die Arbeitgeber ihr Angebot für Lohn- und Gehaltserhöhungen auf 2,6 Prozent angehoben hatten. "Das ist zwar deutlich mehr als das bisherige lächerliche Angebot von einem Prozent, entspricht aber weiterhin in keinster Weise dem wirtschaftlichen Erfolg des vergangenen Rekordjahres", kritisierten Verhandlungsleiter Anton Hiden (PRO-GE) und Bernhard Hirnschrodt (GPA-djp) in der Aussendung.

Wie berichtet fordern die Gewerkschafter vier Prozent mehr Lohn/Gehalt, zudem sollen bei einer Arbeitszeit von mehr als 10 Stunden täglich sämtliche Pausen bezahlt werden. Bei der Arbeitszeit waren die Arbeitgeber lediglich zu einer 15-minütigen Pause bei 12-Stunden-Tagen bereit. "Insgesamt kann hier weder von einem fairen Angebot noch von seriösen Verhandlungen die Rede sein", so die Gewerkschaftsvertreter. Für Donnerstag wurde eine österreichweite Betriebsratskonferenz einberufen.

(APA)

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