Nach dem Zusammenschluss des deutschen Karstadt-Konzerns mit dem Konkurrenten Galeria Kaufhof müssen die Vorstände den Hut nehmen.
In Deutschland ist durch dem Zusammenschluss der Ketten Karstadt und Galeria Kaufhof vor wenigen Wochen ein neuer Kaufhaus-Riese entstanden. Die Mehrheit (50,01 Prozent der Anteile) an der Gruppe hält ein Österreicher Immobilienunternehmer und Karstadt-Eigentümer Rene Benko. "Natürlich müssen wir sanieren", kündigte der Gründer der Signa-Gruppe gleich zu Beginn an. Und dafür werden jetzt offenbar die Weichen gestellt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur müssen fast alle Vorstände ihren Hut nehmen. Für den Chef von Galeria Kaufhof, Roland Neuwald, gibt es im Konzern keine Zukunft mehr, genauso wie für die Geschäftsführer Edo Beukema, Klaus Hellmich und Peter Herlitzius. Einzig Finanzchef Guido Mager bleibe auf seiner Position, hieß es im Umfeld des Unternehmens. "Der macht einen guten Job", sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person.
Neuwald wird angelastet, dass sein angekündigtes Sanierungsprogramm "Turn to win" sehr deutlich hinter den Erwartungen geblieben sei. Außerdem habe er das Vertrauen der Arbeitnehmer verloren, ohne die eine Sanierung aber nicht möglich sei.
Freie Posten werden mit Karstadt-Leuten besetzt
Die operative Führung des fusionierten Unternehmens wird Karstadt-Chef Stephan Fanderl übernehmen. Die freiwerdenden Posten im Top-Management bei Galeria Kaufhof sollen Karstadt-Leute besetzen.
Aus Unternehmenskreisen war zu hören, dass Fanderl mit der Situation bei Galeria Kaufhof hochgradig unzufrieden sei. Die Lage bei dem angeschlagenen Warenhausriesen soll noch schlechter sein als bei Vertragsunterzeichnung im Spätsommer erwartet worden war. Die Verluste würden immer größer, sagte eine Person, die die aktuellen Zahlen kennt.
(APA/dpa/Red.)