Anforderungsprofil für neuen Ceconomy-Chef löst Wirbel aus

FOLTIN Jindrich / WB
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Bei der Elektronikhandelsholding Ceconomy provoziert ein Großaktionär mit seinem Anforderungsprofil für einen neuen Chef Ärger.

Freenet-Chef Christoph Vilanek forderte als Großaktionär in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit dem "Manager Magazin", dass ein neuer Vorstandschef der Elektronikhandelsholding Ceconomy auch Verantwortung für das operative Geschäft bei der größten Beteiligung MediaMarktSaturn übernehmen solle. Ein neuer Chef müsse "auch persönlich die operative Verantwortung tragen". An der Spitze der Holding müsse ein "Macher stehen, der sich einmischt, der das Unternehmen gestalten will". Der Minderheitseigner der Elektronikhandelskette, Convergenta, reagierte irritiert: "Wir wundern uns über die Aussage von Herrn Vilanek, dass der künftige CEO der Ceconomy auch das operative Geschäft der Media-Saturn-Holding (MSH) führen soll."

Die MSH sei eine rechtlich eigenständige Gesellschaft, die von zwei Gesellschaftern - Convergenta und Ceconomy - kontrolliert werde, die erst vor wenigen Wochen mit Ferran Reverter Planet gemeinsam einen Chef für die MSH bestimmt haben, sagte ein Sprecher. Vilanek sei indes kein Gesellschafter der MSH, "sondern nach unserer Kenntnis Minderheitsaktionär der Ceconomy". Convergenta stehe zur Verfügung, "falls Vilanek oder andere wesentliche Aktionäre der Ceconomy sich zur MSH mit deren Gesellschaftern austauschen möchten".

Ceconomy steht schon seit Monaten ohne Chef da. Vorstandschef Pieter Haas hatte im Oktober nach mehreren Gewinnwarnungen seinen Hut nehmen müssen, eigentlich war er bis zum 1. März 2022 bestellt. Aufsichtsratschef Jürgen Fitschen sucht bislang ohne greifbaren Erfolg einen Nachfolger. Vilanek forderte, ein neuer Chef dürfe nicht aus den Reihen von Media-Saturn kommen. Manager von außen täten sich bei "fundamentalen Veränderungen" leichter, wie sie bei dem Unternehmen anstünden.

Freenet war im vergangenen Juni über eine Kapitalerhöhung bei Ceconmy eingestiegen. Die Hamburger halten einen Anteil von rund 9,1 Prozent. Freenet strebt laut Vilanek nun auch in den Aufsichtsrat und will dies 2019 angehen. Convergenta ist Minderheitseigner bei der MSH, verfügt dort aber über Veto-Rechte. 

(Reuters)

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