Fusionen im deutschsprachigen Raum auf Zehnjahreshoch

Die größte Transaktion in der DACH-Region in diesem Jahr kommt bis dato vom Schweizer Baustoffkonzern Sika
Die größte Transaktion in der DACH-Region in diesem Jahr kommt bis dato vom Schweizer Baustoffkonzern SikaREUTERS
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Über 3.300 Deals wurden vergangenes Jahr in der DACH-Region angekündigt. Für Unternehmen aus Österreich wurden insgesamt fünf Milliarden Euro geboten.

Für Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz war 2018 das aktivste Jahr bei Fusionen und Übernahmen seit mindestens 2007, angeführt von Transaktionen aus den Branchen Konsumgüter, Telekommunikation und Versorger. Über 3.300 Deals wurden letztes Jahr in der DACH-Region angekündigt, zeigen von Bloomberg zusammengetragene Daten. Sie betrafen Unternehmen im Gesamtwert von mehr als 295 Milliarden Euro, ein Anstieg um mehr als ein Fünftel gegenüber 2017 und eines der stärksten drei Jahre im Zeitraum der vergangenen zehn Jahre.

Europas größte Volkswirtschaft steuerte den Löwenanteil bei. Käufer gaben 103 Milliarden Euro für Unternehmen und Unternehmensteile aus Deutschland aus, das zweithöchste Volumen seit zehn Jahren. Die beiden größten Übernahmen waren Vodafone Groups Kauf von Unitymedia und weiteren Assets von Liberty Global Plc für gut 18 Milliarden Euro, sowie der Kauf von Innogy SE durch EON SE für 17 Milliarden Euro. Schweizer Unternehmen erhielten in Summe 279 Gebote über in Summe knapp 36 Milliarden Euro. Für Unternehmen aus Österreich wurden insgesamt fünf Milliarden Euro geboten, verteilt auf 108 Transaktionen.

“Die zunehmende Fokussierung von Konglomeraten auf ihr Kerngeschäft durch Veräußerung von Randaktivitäten hat dem Fusionsmarkt 2018 über fast alle Branchen deutliches Momentum beschert,” sagte Tim Johannsen-Roth, Chef des M&A-Geschäfts von Linklaters LLP in Deutschland. “Wir erwarten, dass ich diese Entwicklung 2019 fortsetzt, besonders in den Branchen Energie, Industrie und Chemie.”

Konsumgüterbereich dominiert

Der Konsumgüterbereich zog die meisten Käufer an: Bacardi, Nestle SA, Keurig Dr. Pepper Inc. sowie Procter & Gamble Co. gaben jeweils Milliarden aus für Zukäufe in der DACH-Region. Die erfolgreichsten Finanzberater in der Region waren - analog der weltweiten Rangliste - Goldman Sachs, gefolgt von  Morgan Stanley und JP Morgan.

Die größte Transaktion in der Region in diesem Jahr kommt bis dato aus der Schweiz, wo Baustoffhersteller Sika AG angekündigt hat, die Parex Group für 2,5 Milliarden Schweizer Franken von CVC Capital Partners kaufen zu wollen. Der Deal folgt einem jahrelangen Übernahmestreit zwischen Sika und Cie. de Saint Gobain SA, der erst 2018 beigelegt worden war.

Nach Megadeals sieht es auf Grund von zunehmenden
Sanktionen und Handelskonflikte im laufenden Jahr allerdings
nicht aus, sagte Johannsen-Roth. “Mit Blick auf die geopolitische Landschaft und weiter ansteigenden nationalen Protektionismus werden sich große länderübergreifende Transaktionen 2019 weiterhin massiven Herausforderungen gegenüber sehen.”

(Bloomberg)

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