Wolfgang Eder kritisiert die staatliche Unterstützung von Standorten mit Steuergeldern, die mangels Konkurrenzfähigkeit auf Dauer nicht zu halten sind.
Der scheidende Voestalpine-Chef Wolfgang Eder rechnet angesichts von Überangebot und sinkenden Preisen mit einem Ausleseprozess in der europäischen Stahlindustrie. "Eine strukturelle Konsolidierung hat es in Europa nie wirklich gegeben. Es sind etliche Unternehmen vom Namen her verschwunden, nicht aber deren Standorte und Kapazitäten", sagte Eder der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".
Er kritisierte die staatliche Unterstützung von Stahlstandorten mit Steuergeldern, die mangels Konkurrenzfähigkeit auf Dauer einfach nicht zu halten sind. "Das Geld wäre in Umschulungsmaßnahmen und Gründerförderung ungleich besser angelegt."
Eder hält es daher auch für einen Fehler, dass die EU-Wettbewerbsbehörde das Zusammengehen von Tata und Thyssenkrupp nicht erlaubt hat. "Das hätte einen überfälligen Konsolidierungsschritt ermöglicht. Auf längere Sicht ist dies unvermeidbar."
(APA/Reuters)