Bausparkassen plädieren für leistbares Wohnen

Wüstenrot-Generaldirektorin Susanne Ries
Wüstenrot-Generaldirektorin Susanne RiesAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Wüstenrot-Generaldirektorin Susanne Riess: "Bausparkassen leisten ihren Beitrag mit günstigen Finanzierungen".

Für die Bausparkassen ist leistbares Wohnen ein großes Thema, aber nicht nur für die Institute selbst, sondern auch für die Gesellschaft. Dies werde ein zunehmend schwierige Herausforderung für die Zukunft, so Susanne Riess, Generaldirektorin der Wüstenrot Bausparkasse und derzeit Vorsitzende des Arbeitsforum österreichischer Bausparkassen (AÖB) am Mittwoch in einer Pressekonferenz.

Demografische Entwicklung, Digitalisierung etwa erforderten neue Wohnmodelle wie beispielsweise Mehr-Generationen-Wohnmodelle, die ein Miteinander der Generationen förderten und die Etablierung neuer sozialer Netzwerke ermöglichten. Auch für junge Menschen sei leistbares Wohnen ein wachsendes Thema, so habe sich die Zahl der 18 bis 29-Jährigen, die bei den Eltern wohnen, in den vergangene fünf Jahren verdoppelt. Die Bausparkassen leisteten ihren Beitrag, indem sie günstige Wohnbaufinanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung stellten.

s-Bausparkasse-Generaldirektor Josef Schmidinger verwies auf steigende Bevölkerungszahlen, unzureichenden Wohnbau, überbordende Vorschriften und steigende Wohnkosten, mit denen die Einkommensentwicklung nicht mithalten kann. So seien in Wien seien im Vorjahr 27.000 Menschen zugezogen, die rund 12.000 Wohnungen bräuchten. Gebaut worden seien 8.000 bis 10.000 Einheiten. "Es ist einfach knapp", so Schmidinger. Ähnliche Entwicklungen gebe es auch in anderen Städten. Die Probleme könne man nur lösen, wenn Wohnungen gebaut werden, die sich die Menschen auch leisten können. Es werde notwendig sein, Wohnungen um 500 bis 600 Euro (brutto inklusive Betriebskosten) für rund 60 Quadratmeter zu schaffen. "Dort sind wir noch nicht angelangt." Der Bau von Einfamilienhäusern stagniere bei 14.500 bis 15.000 im Jahr.

Die Einkommensentwicklung halte nicht mit dem Anstieg der Wohnkosten Schritt, die den vergangen 40 Jahren um 920 Prozent gestiegen seien. Die Einkommen hätten dagegen nur um rund 620 Prozent zugelegt, die Förderungen um 420 Prozent.

Die Bausparkassen sehen auch die Politik gefordert. Wichtig seien das zur Verfügung Stellen von öffentlichen Flächen, rasche Genehmigungen und auch weniger Bauvorschriften wie etwa zur Breite von Gängen oder Stiegenhäusern. Es liege nicht an den Möglichkeiten und Preisen der Finanzierung, so Raiffeisen-Bausparkasse-Generaldirektor Manfred Url. Ein Problem sei auch die rückläufige Wohnbauförderung.

(APA/dpa)

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