In Österreich sind Manner-Waffeln knuspriger, klagen Ungarn und die Slowakei. Auch andere Markenhersteller sollen mindere Ware liefern. Stimmt alles nicht, kontert das Unternehmen.
Große Aufregung bei Österreichs Nachbarn im Osten: „Manner-Schnitten sind in Ungarn nicht so knusprig wie in Österreich“, beklagte die ungarische Nahrungsmittelsicherheitsbehörde Nebih nach einem Vergleichstest mehrerer Markenartikel. Und Manner ist nicht alleine: Auch Packerlsuppen von Knorr oder Nutella von Ferrero sollen in Österreich cremiger sein als jenseits der ungarischen Grenze. Coca Cola schmecke in Budapest nach dem Urteil der Behörde hingegen „weniger reich und komplex“ als in Wien. Janos Lazar, Stabschef des rechtspopulistischen Premierministers Viktor Orbán, sprach vom „größten Skandal der jüngeren Geschichte“ und kündigte Untersuchungen an.
Die Aussage ist zwar reichlich übertrieben, dennoch dürfte sie ihre Wirkung (im Inland) nicht verfehlen. In den knapp drei Jahrzehnten seit der Wende hat sich bei den Konsumenten in ehemaligen Ostblockstaaten die Überzeugung eingebrannt, dass westliche Hersteller ihnen oft Produkte mit minderer Qualität lieferten.