Wiener Arbeiterkammer warnt vor unseriösem Makler

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THEMENBILD: WOHNEN, UMZUG, MIETENAPA/HELMUT FOHRINGER
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Ein Unternehmen verlangt von Wohnungssuchenden eine Anzahlung auf die Maklerprovision. Und das, obwohl noch gar kein Vertrag vermittelt wurde.

Die Wiener Arbeiterkammer (AK) hat am Freitag vor einem unseriösem Makler gewarnt. Die Firma D&E Real Estate & Finance s.r.o. verlangt von Wohnungssuchenden eine Anzahlung auf die Maklerprovision. Und das, obwohl noch gar kein Vertrag erfolgreich vermittelt wurde. "Das ist unglaublich. Eine Vorauszahlung auf die Provision ist illegal", sagte AK Wohnrechts-Experte Walter Rosifka.

Diese wird erst fällig, wenn der Kauf- oder Mietvertrag zustande kommt. Zudem verrechnet der Makler im Erfolgsfall mehr als die gesetzliche Höchstprovision. "Makler dürfen bei Wohnungs-Mietverträgen, die mehr als drei Jahre befristet oder unbefristet sind, maximal zwei Bruttomonatsmieten plus 20 Prozent Umsatzsteuer an Provision verlangen. Die zwei Bruttomieten sind eine Obergrenze, aber keine gesetzliche Fixprovision", erklärte Rosifka.

Die Grundlage für die Berechnung der Maklerprovision ist der monatliche Bruttomietzins. Das ist laut Immobilienmakler-Verordnung aber nur der Hauptmietzins plus Betriebskosten - die Umsatzsteuer auf die Miete darf nicht dazugerechnet werden. "Manche Makler sehen das gerne anders und rechnen auch die Umsatzsteuer für die Bemessungsgrundlage ihrer Provision mit hinein", sagte Rosifka.

WKÖ leitet rechtliche Schritte gegen Makler ein

Wegen illegaler Geschäftspraktiken warnt auch die Wirtschaftskammer vor dem Makler: "Der Fall ist uns bekannt und wir haben bereits rechtliche Schritte gegen dieses Unternehmen eingeleitet", teilte der Obmann des WKÖ-Fachverbandes der Immobilien- und Vermögenstreuhänder, Georg Edlauer, in einer Aussendung mit.

Die Firma erwecke mit ihrem Internetauftritt den Eindruck, dass Makler im Einsatz seien, "sie sind aber Pfuscher", so Edlauer. Der Immobilienanbieter verfüge über keine Gewerbeberechtigung und habe seinen Sitz in Bratislava (Slowakei). Im Internet (www.oezmen.at) würden mit dem Geschäftsführer Özmen Erkan Objekte in Österreich offeriert, ohne eine Genehmigung für grenzüberschreitende Dienstleistungen zu haben.

Edlauer appelliert, sich bei der Immobiliensuche unbedingt an konzessionierte Makler zu wenden. "Unsere Mitglieder nehmen auch selbstverständlich keine Anzahlungen auf die Provision entgegen", betonte er. Sowohl bei einem Kauf als auch beim Anmieten solle man prüfen, ob der Vermittler eine Gewerbeberechtigung habe - etwa via Anfrage beim Fachverband in der Kammer.

(APA)

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