Mehrheit der Österreicher wünscht sich Herkunftsangaben bei Eiern

APA/dpa/Marcel Kusch
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Der Ruf nach Kennzeichnungspflicht der Herkunft von Eiern in verarbeiteten Lebensmitteln wird durch eine Umfrage untermauert.

Knapp 57 Prozent der Österreicher wünschen sich Herkunftsangaben bei Verarbeitungsprodukten mit Eiern. Das ergab eine Umfrage der AMA vom November 2017, die am Mittwoch bei einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. Die Landwirtschaftskammer Österreich, die AMA und die EZG Frischei forderten deshalb eine Kennzeichnungspflicht der Herkunft von Eiern in verarbeiteten Lebensmitteln, auch in Großküchen.

54,3 Prozent der 475 Befragten im Alter von 18 bis 69 Jahren wünschen sich auch Angaben zur Haltungsform, ergab die Umfrage. Auch in der Gastronomie wollten sie mehr Information: 69,6 Prozent gaben an, dass ihnen die Herkunft der Eier in den Gerichten wichtig wäre. Die wichtigsten Kriterien beim eigenen Einkauf sind die Haltungsform der Hennen, die österreichische Herkunft und das Haltbarkeitsdatum. Das Wohlbefinden der Tiere und der Preis ist acht Prozent am wichtigsten.

Nicht zuletzt aufgrund dieser Ergebnisse forderten die Landwirtschaftskammer Österreich, die Agrarmarkt Austria (AMA) und die EZG Frischei erneut eine Kennzeichnungspflicht der Herkunft von Eiern in verarbeiteten Lebensmitteln. Als verarbeitete Lebensmittel zählen beispielsweise Nudeln, Mehlspeisen, Mayonnaise und Brot. In diesen Produkten sind die Herkunft der verwendete Eier meist nicht gekennzeichnet.

In Österreich gibt es hohe Qualitätsstandards, betonten die Organisationen. Beispielsweise sei eine artgerechte Tierhaltung vorgeschrieben und es dürfe den Hennen nur gentechnikfreies Futter gegeben werden. In anderen Ländern seien die Standards meist nicht so hoch. Zum Beispiel stammen Eipulver und Flüssig-Ei, die oft bei verarbeiteten Lebensmitteln verwendet werden, oft aus Käfighaltung, die in der EU seit 2012, in Österreich seit 2009 verboten ist. Die Situation in manchen ausländischen Riesen-Betrieben sei "wirklich grauslich", wie es Madeleine Petrovic, Obfrau des Vereins Österreichische Eierdatenbank, bezeichnete. Hermann Schultes, Präsident der Landwirtschaftskammer, wollte "hier niemandem eine böse Absicht unterstellen", aber "dort wo Konsumententäuschung betrieben wird, steht nichts drauf."

Eine weitere Forderung ist eine größere Transparenz in öffentlichen Großküchen, wie Kantinen in Krankenhäusern, Kindergärten und Schulen. Das Land Niederösterreich gehe hier mit gutem Beispiel voran, erläuterten die Organisationen: Seit vergangenem Jahr muss die Herkunft von Eier und Geflügel in allen öffentlichen Einrichtungen des Landes ausgewiesen werden. Es gebe auch bereits positive Gespräche mit der Stadt Wien und dem österreichischen Bundesheer.

(APA)

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