Religion weltweit: Nichtgläubige werden weniger

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Mit der steigenden Weltbevölkerung wachsen sowohl das Christentum als auch der Islam – allerdings nicht in Europa.

Die Religion wird nicht verschwinden. Im Gegenteil. Weltweit werden die großen, institutionalisierten Glaubensrichtungen sogar zulegen. Wie eine aktuelle Studie des renommierten Pew Research Center ergeben hat, wird der Anteil der Menschen, die einer Religion angehören, steigen. Von geschätzten 9,3 Milliarden Menschen im Jahr 2050 sollen demnach nur 1,2 Milliarden keiner Religionsgemeinschaft angehören – was 13 Prozent der Weltbevölkerung entspricht.

Zum Vergleich: Im Jahr 2010 waren es bei 6,9 Milliarden Menschen noch 1,1 Milliarden – also noch 16 Prozent. Und glaubt man den Prognosen des Think Tanks aus Washington, wird sich das Gewicht der Weltreligionen deutlich verschieben – vor allem, weil der Islam in den kommenden vier Jahrzehnten massiv wachsen wird, stärker als alle anderen großen Religionen.

Islam 2070 stärkste Religion

2,76 Milliarden Muslime soll es im Jahr 2050 geben – gegenüber 1,6 Milliarden 2010. Aber auch die christlichen Religionen werden der Studie zufolge zulegen – von 2,17 Milliarden 2010 auf 2,92 Milliarden 2050. Und geht der prognostizierte Trend weiter, wird der Islam im Jahr 2070 die stärkste Religion weltweit sein.

Allein, der Zuwachs der Religionen wird nicht in Europa stattfinden – sondern vor allem in Afrika. Weil dort die Bevölkerung extrem stark wächst, werden dort sowohl Christen als auch Muslime stark zulegen. Und Europa? Nun, hier ist Schrumpfen angesagt. Und das in jeder Hinsicht.

Weniger Christen in Europa

Zum einen prognostiziert die UNO bis 2050 einen Rückgang der Bevölkerung um 14 Prozent – von 740 auf 639 Millionen Menschen. Und damit auch der Zahl der Christen, nämlich von 553 auf 454 Millionen.

Fast ein Viertel der Menschen, etwa 23 Prozent, soll sich dann keiner Religion mehr zugehörig fühlen. Lediglich der Anteil des Islam soll dann noch wachsen – von 5,9 Prozent im Jahr 2010 auf 10,2 Prozent im Jahr 2050.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.06.2015)

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