Exemplar von Schindlers Liste wird in den USA verkauft

Schindlers Liste
Schindlers Liste(c) imago/ITAR-TASS
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Das Dokument ist 14 Seiten lang und beinhaltet 801 Namen. Im Zweiten Weltkrieg rettete die Liste des deutschen Industriellen Oskar Schindler mehr als tausend Juden das Leben.

Die Listen des deutschen Industriellen Oskar Schindler mit angeforderten Zwangsarbeitern retteten im Zweiten Weltkrieg mehr als tausend Juden vor dem Tod - nun wird ein Exemplar in den USA zum Verkauf angeboten. Das auf historische Schriftstücke spezialisierte Auktionshaus Moments in Time erwartet einen Erlös von 2,4 Millionen Dollar (rund 2,25 Millionen Euro).

Es handle sich um das einzige von insgesamt sieben Exemplaren von Schindlers Listen, das gekauft werden könne, teilte das Unternehmen auf seiner Website mit. Das Dokument ist den Angaben zufolge 14 Seiten lang und listet 801 Namen auf. Es handle sich um die vorletzte der von Schindler an die Nazis übergebenen Listen. Das Dokument sei auf den 18. April 1945 datiert.

Kohledurchschlag des Originals

Der Chef von Moments in Time, Gary Zimet, sagte der britischen Zeitung "Guardian", bei dem Schriftstück handle es sich um einen Kohledurchschlag des Originals, das den Nazis übergeben worden sei. Es habe vormals dem Neffen von Itzahk Stern gehört. Stern war Schindlers Buchhalter und tippte die Listen.

Weitere bekannte Exemplare von Schindlers Listen befinden sich im deutschen Bundesarchiv in Koblenz, in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem und im Holocaust-Museum in Washington.

Schindler hatte rund 1.200 Juden vor dem Abtransport in die Vernichtungslager gerettet, indem er sie mit seinen Listen als Zwangsarbeiter für seine Fabrik anforderte. Hollywood-Regisseur Steven Spielberg verfilmte die Geschichte 1993 unter dem Titel "Schindlers Liste". Erst durch den Film wurde Schindler, der 1974 verstarb, weltbekannt.

>>> Bericht im "Guardian"

(APA/AFP)

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